|
Ohhh Sandy - Skyraider A-1H 139665, 1st SOS, Thailand 1968 |
|
gebaut von Stefan Beck (1:48) |
|
Sandy? Genau - Sandy war das Funkrufzeichen der A1-Skyraider im Vietnam Konflikt. Waren also Bodentruppen in Schwierigkeiten oder galt es eine „heiße Landungszone“ für eine Hubschrauberlandung vorzubereiten wurden die Sandies angefordert.
Mit Ihrer Fähigkeit hohe Waffenlasten zu transportieren (bis zu 3600 kg auf 15 Aufhängungspunkten) und den 4 eingebauten Maschinenkanonen (20mm) war die Skyraider das ideale Werkzeug für diese Aufgabe.
Ein weiterer Vorteil dieses Propellerflugzeuges war auch Ihre Fluggeschwindigkeit. Mussten Helikopter in einen heiklen Einsatz geleitet werden konnte die A-1 die gleiche Geschwindigkeit fliegen wie die Helis (also eher langsam), das wäre für die auch vorhandene F-4 Phantom nicht möglich gewesen. Weiter Vorteile waren das gutmütige Flugverhalten und die robuste Konstruktion, somit war dieser Flugzeugtyp sowohl bei Piloten als auch den Bodentruppen sehr beliebt.
Modell
Apropos beliebt, der sehr beliebte Modellbauhersteller „Tamiya“ bietet die Skyraider in mehreren Varianten an, ich entschied mich für den Maßstab 1:48, und zwar die Airforce Ausführung. Wie es bei mir so üblich ist bin ich natürlich sofort auf die Suche nach brauchbaren Zurüstsätzen gegangen, und da findet sich auch Einiges, doch der Reihe nach.
Das Wichtigste ist ein Vorbild zu finden, hier hilft „Osprey“ immer weiter, in diesem Fall Osprey Combat Aircraft 97 (USAF and VNAF A-1 Skyraider Units of the Vietnam War), sehr empfehlenswerter Lesestoff mit einigen interessanten Bildern, unter Anderem auch ein Bild von A-1H 139665 („Lieutenant America“), glücklicherweise gibt es diese Markierung auch als Decalsatz von „Iliad Design“, also war der erste Schritt getan…auf zum Basteltisch.
Der Grundbausatz von „Tamiya“ ist nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, hier sollten mir die Berge von Zubehör weiterhelfen die ich mir natürlich nicht verkneifen konnte. Was mir jedoch sofort ins Aug stach waren die fehlenden Nietenreihen der Panele im Bausatz. Das hatte ich mir von „Tamiya“ nicht erwartet, also begann der Bau damit diverse Vernietungen mit dem Nietenroller nachzubilden…eine lähmende Aufgabe.
Es folgte das Cockpit, hier wurde das gesamte Resinsatz von „Aires“ verbaut einige „Eduard“ Ätzteile fanden natürlich auch Verwendung, desweiteren der Airforce typische Yankee Schleudersitz von „True Details“ (das spezielle am Yankee Modell war dass die Treibladung des Sitzes nicht unterhalb oder in der Lehne des Sessels war sondern eine Art Rakete den Sitz an einem Stahlseil aus dem Cockpit herausriss !). Die Bemalung des Cockpits mittels „Vallejo“ Farben stellte keine große Herausforderung dar, je besser die Details sind desto leichter geht das Bemalen von der Hand.
Nun konnten also die Rumpfhälften schon mal geschlossen werden, diverse Spachtelarbeiten sind nicht zu verhindern, auch beim Einsetzen der vorderen Cockpitverglasung fällt einiges an Nacharbeit an, manches muss man nach dem Verschleifen auch Nachgravieren…soweit so gut. Weiter zu den Flügeln, obwohl ganz nett detailliert sind natürlich die Fahrwerkschächte von „Aires“ um Klassen besser, also gleich mal eingebaut.
Sonst nichts Aufregendes zu berichten - außer - sobald Ober- und Unterflügel verklebt sind merkt man erst den massiven Versatz der Gravuren (bis zu 2mm). Also Verspachteln und neu Gravieren! Sobald der Rumpf mit den Flügeln verklebt ist folgt natürlich ein nochmaliges Verspachteln und Verschleifen der Übergänge. Auch montierte ich zu diesem Zeitpunkt die Waffenaufhängungen (Pylone) von „Aires“ die deutlich detaillierter sind als die Bausatzteile. |
|
|
|
|
|
Bemalung
Nach dem Abkleben des Cockpits wurde gleich mal grundiert (Weiß). Während der Trocknungsphase widmete ich mich dem Fahrwerk. Hier ist der „Eduard“ Ätzteilsatz wieder sehr hilfreich, die Reifen stammen von „True Details“ und sind sehr empfehlenswert.
Durch die Wahl des Vorbilds und seiner Markierungen war natürlich die Lackierung auch schon vorgegeben. „Lieutenant America“ flog in der 1st SOS (Special Operations Squadron) 1968 stationiert in Thailand und war im klassischen SEA (South East Asia) Tarnverlauf bemalt. Das heißt Hellgrün (FS 34102, „Gunze“ 303), Dunkelgrün (FS 34079, „Gunze“ 309) und Braun (FS 30219, „Gunze“ 310) mit einer weißen Unterseite (FS 17875, „Gunze“ 316). Der Tarnverlauf ist wunderschön in der „Tamiya“ Bauanleitung abgebildet, am besten von dort gleich die Schablonen erstellen. Nach einem schwarzen pre-shading wurde also die Tarnung auflackiert und die weiße Unterseite erstellt. Es folgte eine Klarlackschicht („Gunze 30“) und eine Mixtur aus Bausatz- und „Iliad Design“ Decals, danach noch eine Schicht Klarlack („Gunze 20“) zum Versiegeln und ab zum Trocknen.
In der Zwischenzeit machte ich mir Gedanken über die Bewaffnung. Die Aufgaben der 1st SOS waren hauptsächlich Bodenunterstützung und Rettungsmissionen, das heißt die Bewaffnung musste darauf abgestimmt sein. Somit waren die Mk.77 Napalmbomben („Eduard“) und BLU-10 Napalmbomben („True Details“) Pflicht. Immer nützlich war auch der LAU-3A („True Details“) Raketenwerfer mit dem Nebel- oder Brandraketen verschossen wurden. An den äußersten Aufhängungen montierte ich CBU-14A7A Werfer. Diese sind komplett selbst gebaut, aus „Albion“ Messingröhrchen und diversen Plastikteilen. Im Original werfen diese Rohre Bündelladungen nach hinten aus und verheerten ganze Landstriche. Als konventionelle Bombenlast folgten dann noch Mk.117 Bomben („Eduard“) und Mk. 82 Bomben(„Eduard“) mit Daisycutter Aufsatz.
Daisycutter - was soll denn das schon wieder bedeuten? Mit diesem Gänseblümchenschneider wird Folgendes gemeint: Vietnam ist ja bekannt für seine lehmigen Böden, Reisfelder und Dschungelvegetation. Durch diesen weichen Untergrund dringt eine Bombe sehr weit ins Erdreich ein bevor ihr Aufschlagzünder aktiviert wird und zündet, dadurch verliert sie viel von ihrer Splitterwirkung. Mit der rohrartigen Verlängerung an deren Spitze der Zünder montiert wird dringt der Aufschlagzünder zwar trotzdem weit in den Boden ein, die Bombe ist aber nicht komplett in der Erde vergraben und kann ihre tödliche Wirkung entfalten. Wie es zu der zynischen Bezeichnung Daisycutter kam ist jedoch nicht bekannt.
Die letzte Waffenstation wurde noch mit einem SUU-11A/A Minigun Pod von „Aerobonus“ bestückt. Bemalt wurde alles in entsprechenden Grau- und Olivtönen, Die Napalmbomben und CBU-14A7A Werfer wurden mit „Alclad“ lackiert. Weiter ging’s mit der Alterung und dem weathering.
Alterung & Weathering
Zuerst mal klassisch mittels washing diverse Details und Gravuren betonen. Danach mit Ölfarben die einzelnen Paneele akzentuieren und verschmutzen. Speziell die Unterseite der Skyraider war stark verschmutzt da der Sternmotor Unmengen an Öl verlor. Dies war auch gleich eine günstige Gelegenheit den Zusatztank („Attack Squadron“) zu montieren, auch dieser ist stark verwittert und verschmutzt. Diese Tanks wurden ja immer wieder gefüllt und waren fix montiert, wurden also nicht abgeworfen. Dadurch auch dieses stark mitgenommene Aussehen.
Nachdem diverse Aufhellungen, Schattierungen und Verschmutzungen angebracht waren mussten noch die letzten Details montiert werden, wie z.B.: die Rückenantennen und Kanonenrohre von „Quickboost“, das Signallicht auf der Seitenruderoberkante oder der Antennendraht von „EZ Line“ auch der Pilotenhelm von „True Details“ ist noch ein nettes Detail.
Pilot & Base
Apropos Pilot: Dieser war von Anfang an mit eingeplant und wurde während des Rohbaus mit angepasst. Der Kopf und Rumpf sind von „Aerobonus“. Arme, Beine und Unterkörper sind selbst modelliert, er liest natürlich passende Playboy Hefte aus der entsprechenden Zeit und hat scheinbar seine Sandy schon entdeckt. Als letzter Schliff wurden noch die Auspuff und Rußspuren mit mehreren Pigmentfarbtönen („MIG Productions“) vorsichtig aufgebracht, auch hier sind wieder Originalaufnahmen wichtig um den Verlauf dieser Abgasfahnen realistisch wiederzugeben. Zu guter Letzt wurde das Flugzeug auf ein zurechtgeschnittenes und lackiertes PSP Flugfeld von „Eduard“ platziert und verklebt. Die Unterlegekeile von „Aerobonus“ sichern die Skyraider, die Bewaffnung ist ebenfalls noch durch remove before flight Bänder („Eduard“) gesichert.
Fazit
Insgesamt war das ein forderndes Projekt, einerseits die diversen Resin und Ätzteile die viel Zeit in der Vorbereitung und Verarbeitung brauchen, andererseits auch die zum Teil schwache Qualität des Grundbausatzes (was mich überraschte!). Schlussendlich aber doch alles gelungen was ich mir vorgenommen hatte und somit bin ich mit dem Ergebnis zufrieden! |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
über den Erbauer |
|
|
|
|
Stefan Beck |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Hallo - mein Name ist Stefan Beck. Modellbau betreibe ich eigentlich schon seit ich denken kann, angefangen habe ich, wie viele Andere, mit Airfix und Esci. Im Laufe der Jahre und mit steigendem Modellbaubudget sind auch die Themen gewachsen. So baue ich Zivil (Motorräder), Militär (Dioramen, Figuren), aber auch Science Fiction (Warhammer 40000) in diversen Maßstäben (1:12 bis 1:285).
Bei Fragen und/oder konstruktiver Kritik bitte nicht zögern,
erreichbar bin ich unter: |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Email: stefanbeck@inode.at |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Diese Seite: GALERIE: Skyraider A-1H 139665 (1:48), gebaut von Stefan Beck
wurde zuletzt geändert am: 14.02.2017
Die URL dieser Seite ist: http://www.rlm.at/cont/gal49.htm
© Copyright www.rlm.at und der mitwirkenden Autoren. Alle Rechte vorbehalten.
Nutzungsbedingungen: Sämtliches Material auf dieser Site unterliegt
dem Copyright und darf nur für den persönlichen Gebrauch
verwendet werden. Sie müssen den Autor und/oder den Herausgeber
kontaktieren für die Erlaubnis, Material dieser Site für
einen anderen Zweck als für den persönlichen Gebrauch zu
verwenden! |
|
|