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Büssing NAG 4500 (Azimut) |
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gebaut von Hannes Matzner (1:35) |
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Der schon etwas ältere Resin-Bausatz der Firma Azimut ist in seiner Gesamtheit leider mehr als nur "bescheiden" ausgefallen. Zwar sauber verpackt, ist so gut wie jedes der nicht wenigen Resin- und Weißmetallteile nachzuarbeiten. Ob verzogen oder blasig bzw. komplett fehlend wie das Lenkgestänge. Dafür sind aber Teile für die Version mit dem 3t Kran dabei - ist ja auch nicht schlecht.
Andere Spritzguss- oder Resinhersteller können das mittlerweile deutlich besser. Begonnen habe ich den Bau mit dem Fahrwerk, das außer den oben genannten Problemen den geübten Modellbauer vor keine allzu großen Herausforderungen stellt. Die Blattfedern und Achsen sind aus Weißmetall und ausreichend stabil, die Antriebswellen mussten verlängert werden, da sie zu kurz waren. Die Auspuffrohre habe ich aus Alurohr selbst gefertigt, auch einige zusätzliche Details wie diverse Schrauben, Leitungen und die Schmutzfänger aus Zinnfolie und Plastikprofilen.
Die Karosserie, das Führerhaus und die Motorabdeckung passten leider überhaupt nicht und mussten stark überarbeitet werden, weil ungünstige Angußstellen eine saubere Passung verhinderten. Um die Maßunterschiede dann auszugleichen wurden die beiden Teile an der Unterseite gespachtelt und auf eine dünne Kunststoffplatte geklebt und somit wieder bündig. Die Türöffnungen waren zu groß, also mussten die Türen mit Plastikprofilen angepasst und verschliffen werden, damit sie sauber schließen. Ergänzt wurde dann alles mit diversen Ätzteilen aus der Restekiste, wie Griffe, Verschlüsse und Peilstangen, welche aber nicht serienmäßig verbaut waren. Die Windschutzscheibe und die Seitenscheiben wurden nach Papierschablonen selbst gefertigt, die Stoßstange hohl gebohrt usw. Die Laderflächenteile mussten mit heißem Wasser bzw. einem Haarfön begradigt werden, um richtig zu passen. Anschließend wurde das ganze mit Verschlüssen versehen. Um in die richtige Höhe der Ladefläche zum Fahrwerk zu erreichen - da das Reserverad sonst nicht passt - brauchte es wieder eine quadratische Kunststoffleiste um korrigierend einzugreifen.
Die Lackierung
Grundiert wurde das Modell noch in einzelnen Bauteilen mit "Motip" Primer aus dem Autozubehör. Welcher nicht nur günstig sondern sehr fein pigmentiert ist und auch kleinste Details wiedergibt. Danach begann ich mit dem allseits bekannten "Pre-Shading", welches - glaube ich - nicht weiter erklärt werden muß. Dann erfolgte eigentlichen Lackierung: anfangs mit einer dunkleren Farbabstufung , recht dünn aufgetragen und in mehreren Schichten – immer heller werdend, möglichst ohne den "Pre-Shading"-Effekt vollkommen zu übermalen. In diesem Falle mit Tamiya-Acryl Rottönen als Rostschutzfarbe.
Danach wurden die einzelnen Baugruppen in unterschiedlichen Farben lackiert, um eine Eintönigkeit des Modells zu vermeiden und den heruntergekommenen Eindruck zu verstärken. Ich versuchte dabei den Stil der "Color Modellation" Adam Wilder's etwas zu kopieren - jedoch in etwas abgeänderter Form. Den Effekt der Farbabplatzer erreichte ich mit Gunze Flüssiglatex und der "Haarspray-Methode". Nach einem leichten "Post-Shading" erfolgte die Versiegelung mit Gunze-Klarlack. Nachdem die Farben gründlich getrocknet waren, erfolgte ein "Washing" und die "Mikrobemalung" mit Ölfarben - pur oder auch gemischt mit Mig-Pigmenten und Mig-Verdünner (welcher meiner Meinung wirklich ideal auftrocknet). Wenn bei der Mikrobemalung die Ölfarben sehr rasch trocknen sollen, verwende ich schnell verdunstendes Fleck- oder Testbenzin zum Verdünnen der Farben.
Anschließend stellte ich Verschmutzungen - wie getrockneter Matsch - die plastisch erscheinen sollen, mit einem Gemisch aus Mig-Pigmenten, Acrylfarben und "Lascaux"-Acrylemulsion dar, einfache Verschmutzungen nur mit Mig-Pigmenten. Auf der Ladefläche befindet sich außer diversem Ladegut auch die neue Zündapp KS-750 von Lion Roar, welche zu einem "Wehrmachts-Bopper" - kurzer Heckfender, tiefere Sitzposition, usw. umgebaut wurde. Solche improvisierten Varianten sieht man auf zeitgenössischen Fotos - speziell gegen Kriegsende - immer wieder und passen ganz gut zum Gesamtbild. |
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Fazit
Ein Resin Bausatz, der nicht mehr auf Höhe der Zeit ist. Sehr zeitintensiver Zusammenbau, aber dennoch eine Herausforderung wert !
Geschichte
Die Büssing AG wurde von Heinrich Büssing im Jahre 1903 als "Heinrich Büssing, Specialfabrik für Motorlastwagen, Motoromnibusse und Motoren, Braunschweig, Elmstraße" gegründet und entwickelte sich zu einem der größten Anbieter von Omnibussen und Lastkraftwagen in Mitteleuropa mit beachtlichen Exporten auch nach Übersee. Insbesondere seit den 1930er Jahren prägten die Omnibusse mit dem Löwenemblem das Bild des städtischen Verkehrs. Spezialität von Büssing waren Fahrzeuge mit Unterflurmotor. 1971 wurde das Unternehmen von MAN übernommen. |
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über den Erbauer |
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Hannes Matzner |
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Ich wurde 1970 in Graz geboren und nach mäßigen schulischen Interesse an den dort wiedergegebenen Themen alsbald von meinen Eltern in die Lehre geschickt. Nach einigen Wanderjahren im In-und Ausland bin ich seit einiger Zeit nun als Zahntechniker wieder in Graz und selbstständig.
Mein erster Kontakt mit dem Modellbau fand 1976 statt, als ich nach langem Betteln und unter Vortäuschung von bitterlichen Weinkrämpfen endlich meine erste Me-109 geschenkt bekam. Beim Versuch das ganze in Humrol schwarz zu lackieren, verschüttete ich die Farbe auf Muttis heiligen Wohnzimmertisch und die Konsequenz daraus blieb mir in "bester" Erinnerung! Den Wohnzimmertisch gibt's schon lange nicht mehr, die Begeisterung zum Modellbau ist trotz anderer Versuchungen geblieben. |
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Email: hannes.matzner@gmx.net |
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Diese Seite: GALERIE: Büssing NAG 4500 von Azimut (1:35)
wurde zuletzt geändert am: 07.02.2010
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