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Jetzt wird's schmutzig!

Dioramen (1:35) gebaut von Werner Kampfhofer

 
 
Jetzt wird's schmutzig!
Es war schon immer ein Traum von mir eines meiner Modelle durch den Schlamm zu hetzen. Doch wie stelle ich es an? Woraus stelle ich den Schlamm her? Womit habe ich den wenigsten Aufwand, bei maximalem Realismus? Es folgten Jahre des mehr oder weniger intensiven Experimentierens mit verschiedenen Arten von Sand, die aber im wahrsten Sinne des Wortes "im Sande" verliefen. Mit Mehl wollte ich nichts beginnen, da ich Lebensmitteln zum Essen, aber nicht zum Modellbau benutze.

Ich suchte auch nach einem bereits eingefärbten Material, um das fertige Modell einfach in die feuchte Masse einarbeiten zu können und daher der Bereich darunter bereits farblich behandelt sein sollte. Schließlich einigte ich mich auf eine dunkelbraune Fugenmasse, wie sie z.B. bei der Küchenverfliesung verwendet wird. Leider habe ich sie vorher nicht getestet, ein fataler Fehler, wie sich bald herausstellen sollte. Zuerst musste aber ein Objekt gefunden werden, das ich eintauchen konnte...
 
 
 

Diorama: 9. Flakdivision, Flakregiment 37, Südrußland, Raum Mariupol, März 1942


Ich habe mich für ein Sd.Kfz.7 und eine 8,8 Flak 36 von Tamiya entschieden. Die Szene sollte im Frühjahr, nach der Schneeschmelze spielen. Daher habe ich den Mannschaftsraum des Sd.Kfz.7 mit einem Windschutz versehen. Auf Fotos sieht man diesen Schutz recht häufig und ich habe ihn aus Alufolie nachgeschneidert. Ansonsten gab es lediglich im Bereich der Anhängekupplung viele Details nachzubauen, da der Bausatz hier recht spartanisch ausgeführt ist. Die restlichen Verfeinerungen sind schnell gemacht und anhand von Fotos und Zeichnungen auf das Modell übertragen worden. Ich musste mir diesmal keine Gedanken über das Fahrgestell und die Ketten machen, ich konnte die Bausatzteile einfach übernehmen, da diese sowieso bald im Gatsch versinken würden.

Die 8,8 Flak war schon mehr Arbeit, denn hier gibt es eine Menge zu ergänzen und verfeinern und ich war schon knapp daran, die Sache hinzuschmeißen. Besonders der Sd.Ah.142 ist von Tamiya nur minimal detailliert worden und der Anbau der Werkzeuge ist das geringste Übel. Meinen ganz persönlichen Kampf habe ich mit den Druckluftleitungen aufgenommen, denn es war sehr schwer deren Verlauf nachzuvollziehen. Aber ich habe dann doch noch Unterlagen gefunden, die mir weitergeholfen haben. Auch hier habe ich die Bausatzräder übernommen. Die Unterseite des Sd.Kfz.7 und des Sd.Ah.142 habe ich mit Revell Spachtelmasse behandelt, um Dreck darzustellen. Am Ende hat sich herausgestellt, dass das meiste dieser Arbeit überflüssig war, da es unsichtbar bleibt.
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Die Bemalung

Ein Wort noch zur Wintertarnung: Diese wurde mit weißer Guache Farbe über die Acrylbasisfarben aufgetragen und bietet die Möglichkeit nach dem Trocknen mit feuchten Wattestäbchen und Zahnstochern die Abnutzungen sehr leicht darzustellen. Da die Farbe aber so leicht abgeht, musste mit Gunze SangyoH20 versiegelt werden.


Das Diorama

Das Diorama ruht auf einem Bilderrahmen und ist aus Styropor aufgebaut. Entsprechende Furchen wurden eingeschnitten und die Modelle angepasst. Schon beim Auftrag der Fugenmasse wusste ich, dass es nicht funktionieren wird. Die Masse war einfach zu grobkörnig und in weiser Voraussicht habe ich die Modelle nicht eingebaut. Was dann folgte war Panik pur, denn die Fugenmasse begann während des Trocknens an verschiedenen Stellen zu reißen und Bläschen zu bilden. Das habe ich dann ausgebessert und wollte die Modelle wieder einpassen, nur sie passten nicht mehr! Die Fugenmasse hatte sich ausgedehnt und die Breite und Tiefe der Spurrinnen verändert. Da ich mittlerweile andere Dioramen mit Fliesenkleber als Basis gebaut habe, kam dieser Lebensretter zum Einsatz. Vorgefärbt mit Abtönfarbe wurde eine Lage auf das Diorama gebracht und die Modelle eingepasst und anhand von Fotos versucht ein möglichst realistisches Szenario zu schaffen.

Hier geht es vor allem darum, eine feuchte, sich bewegende Masse und deren Verlauf darzustellen, nachdem sie von solch einem Gespann durchpflügt worden ist. Das ist komplizierter als angenommen, denn der Tapetenkleister bleibt relativ lange offen und der Brei senkt sich daher andauernd. Ich glaube, ich habe sicher drei Stunden mit einem alten Pinsel herummanipuliert um die Masse in die gewünschte Form zu bringen. Aus verschiedenen braunen Emailfarben und einem guten Schuss Italeri Glanzlack (sauteuer, aber er wirkt!) entstand die finale Farbgebung, denn trotz Vorfärbung sieht der Unterboden unrealistisch aus. Doch leider saugte der Fliesenkleber die Farbe auf und viele Stellen wurden matt. Hier war Nacharbeiten angesagt und das leider nicht nur einmal. Die letzte Lage wurde am Tage der Abgabe des Dioramas aufgetragen und bis jetzt hat die Farbe gehalten.
 
 
 
 

Diorama: 9. Flakdivision, Flakregiment 37, Raum Mariupol, März 1942 (1:35)

 
  Diorama:Werner Kampfhofer, Modellfotos: Wolfram Bradac  
     
 
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Diorama: 1. Panzerdivision, Panzerregiment I, März 1944, Nordukraine, Raum Brody


Eigentlich hatte ich schon mit dem Thema "alter Tamiya" Panther Ausf. A (Erscheinungsjahr 1969) abgeschlossen und freute mich auf die neuen Bausätze von Dragon, als mir Anfang 2004 noch ein Auftrag mit diesem Oldie ins Haus schneite. Das Fahrzeug war bereits gebaut und mit einer IR-Ausrüstung für den Kommandanten ausgestattet. Eigentlich wollte ich diese Version beibehalten, nur "eben mal geschwind das schreckliche Zimmerit" abschleifen und mit "neuer Farbe drübergehen". Nach eingehender Recherche stellte sich für mich heraus, dass es derzeit keine plausiblen Bilddokumente eines Panther Ausf. A mit IR-Anlage gibt und die "Hörensagenberichte" waren mir zu wenig handfest. Also nix mit IR, dafür sollte es nun aber eine Ausführung A, Daimler-Benz Fertigung, September 1943 werden.

Das Entfernen des Zimmeritbelages wurde zur Tortur und nur durch den Auftrag einer neuen Schicht Spachtelmasse war das Modell noch zu retten. Das Zimmerit von Daimler-Benz und auch von MNH war übrigens so rau und deftig aufgetragen, der Effekt ist also absichtlich und hat nichts mit Unfähigkeit zu tun. Der Bug MG Erker wurde vorher ausgeschnitten, das Loch mit Plastiksheet verschlossen. Für die Ketten kamen Revell-Einzelketten zum Einsatz. Die Antriebsräder und die Kommandantenluke stammen von der japanischen Firma Modeling Artisan Mori. Die Kommandantenkuppel weist sämtliche Periskope auf und enthält auch den Mechanismus zum Heben der Luke. Fahrer und Funkerperiskope mussten teilweise neu gebaut und positioniert werden. Dafür verwendete ich Periskope von JLC. Bei diesem Baulos war die Seitenpanzerung mit dem Oberteil verzahnt und nicht geradlinig verschweißt.

Mit ein bisschen Plastiksheet und Spachtelmasse kriegt man diese Verzahnung aber leicht hin. Ansonsten habe ich sehr stark auf einen Italeri Panther D zurückgegriffen. Da ich daraus einmal den Flakpanzer Coelian Prototypen bauen möchte, konnte ich eine Menge Teile, die dort nicht benötigt werden, verwenden. Die Ätzteile stammen von Eduard, SMAP und ABER und besonders beim Anbringen der Kettchen habe ich mir des Öfteren die Sinnfrage gestellt... Überschüssige Superkleberreste habe ich mit einem steifen Pinsel, Wattestäbchen, die mit einem Klebeentferner benetzt wurden, eliminiert. Leider verdunstet diese Flüssigkeit sehr rasch und man muss daher entsprechend zügig arbeiten. Der Citroen P45 stammt von PSP und ist bis auf einen schlecht gegossenen Bereich in der vorderen Seitenbordwand gar nicht so übel.

Das Hauptmanko besteht aber darin, daß es weder Spriegel noch eine Plane gibt. Gerade bei französischen LKW sind diese sehr kunstvoll und schwer nachzubauen. Ich habe mir mit einer Plane eines Hobby Schmidt Vacu Bausatzes geholfen, die aber leider um 2mm zu kurz war. Mit entsprechend dickem Plasticsheet wurde die Länge aufgedoppelt. Dann erfolgte ein Versuch, durch eine Schicht Andrea Putty, die Plane realistischer aussehen zu lassen. Leider habe ich es nicht geschafft, da es mir nicht gelungen ist, die Masse gleichmäßig und hauchdünn auszuwalzen. Daher habe ich wieder einmal auf Aluminiumfolie zurückgegriffen und so eine neue Oberfläche, samt Überhang, dargestellt.
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Die Bemalung

Auch hier habe ich für die Wintertarnung Guache Farben verwendet. Nach der Versiegelung habe ich Farbabplatzer mit Vallejo Air Panzer Grey aufgepinselt und den Alterungseffekt mit verschiedenen Ölfarben dargestellt.


Das Diorama

Wie beim vorigen Diorama kamen ein Bilderrahmen, Styropor, Fugenmasse und Fliesenkleber zum Einsatz. Die Grundfläche ist diesmal nicht so schlammig, daher benötigte ich auch weniger Klarlack Der Baum ist ein abgestorbener Bonsai, der mit Meerschaumästen detailliert und anschließend bemalt wurde.


Die Figuren

Sämtliche Figuren wurden von mir ausgewählt, arrangiert, zusammengebaut und grundiert. Bemalt hat sie aber Christoph Heugl, der dazu Emailfarben von Humbrol und Revell verwendet.
 
 
 
 

Diorama: 1. Panzerdivision, Panzerregiment I, Brody - März 1944 (1:35)

 
  Diorama:Werner Kampfhofer, Modellfotos: Wolfram Bradac  
     
 
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  Literatur / Referenzen:  
     
  Achtung Panzer: Panther
Panzer Tracts 5-2: Panther Ausf. A
Waffen Arsenal S24: Panther im Einsatz
Spielberger: Panther und seine Abarten
Panzers in the East (2): Decline and defeat 1943-45
Panzer Colours 1-3
Internet
 
     
 
 
 
 
 
  über den Erbauer      
 

Werner Kampfhofer

     
         
  Hallo, ich bin Werner Kampfhofer, geboren am 5.3.1963 in Wien, wo ich auch mit Frau und Sohn und derzeit 3 Hunden wohne. Meine modellbauerische Karriere begann mit 9 Jahren und einem Airfix Flugzeug. Was eher sporadisch begann, ist über die Jahre ziemlich ausgeartet (meint meine Frau).

Ich bastle hauptsächlich Militär in 1/35, wobei ich mich nicht auf eine bestimmte Epoche reduziere, bin aber Modellen aus anderen Sparten auch nicht verschlossen. Da ich immer versuche das Beste aus mir herauszuholen, ist Modellbau für mich schon lange kein Freizeitvergnügen mehr sondern Arbeit, aber eine, die ich gerne mache.
  Werner Kampfhofer  
         
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Diese Seite:  GALERIE: Jetzt wirds schmutzig - Dioramen von Werner Kampfhofer (1:35)
wurde zuletzt geändert am: 22.07.2005
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