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Die grauen Wölfe: U-Boot Typ VIIC - U 82

gebaut von Karl Pesek (1:72)

 
 

Obwohl ich eigentlich Militärfahrzeuge im Maßstab 1:72 baue, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen dieses U-boot zu kaufen. Als ich dann noch einen Bericht im Tamiya Magazin darüber gelesen hatte und das Diorama von Andrea-Figuren im Modell-Fan gesehen hatte, wollte ich sofort mit dem Bau beginnen.

Wie jedoch bei vielen Projekten stellte es sich bei näherer Betrachtung heraus, daß da viel Arbeit auf mich zukommen wird. Als Referenzunterlagen habe ich folgende Bücher verwendet: Warship Pictorial Nr.27 "Kriegsmarine Type VII U-Boat", Vom Original zum Modell: U-Boot VII C Bernard&Graefe Verlag, "Das Boot" von Andrea-Press, Tamiya-Magazin Juni/Juli 2004, 3 Bände von Blank-Media "U-Boot-Krieg", "Die U-Boot Fahrer" und "Zu Tode gesiegt". Es stand von Anfang an fest, das Boot in der gestreiften Zweifarb-Tarnung zu lackieren.

Da ich kein U-Boot Experte bin, habe ich mich deshalb an die Revell-Bauanleitung für U-82 gehalten. Zuerst stand ich vor der Entscheidung sämtliche Flutschlitze aufzufräsen und das Material in diesem Bereich dünner zu schleifen. Nachdem ich bei den ersten Öffnungen das Ergebnis für gut befand, arbeitete ich weiter daran ohne zu wissen, worauf ich mich da eingelassen hatte. Vor dem Verkleben der Rumpfhälften habe ich 2 M6-Muttern eingeklebt um später die beiden Sockel befestigen zu können. Auch den nun durch die offenen Schlitze teilweise sichtbaren Druckkörper habe ich mit leicht gerundetem, eingeklebtem Plastiksheet angedeutet.

Vor dem Einkleben der Decksegmente wurde der Druckkörper lackiert . Die entsprechenden Ätzteile aus dem Eduard-Satz wurden nun am Rumpf angebracht. Am Turm habe ich die seitlichen Griffstangen und Leitern gegen neue aus Messingdraht gebogene getauscht. Sämtliche Aufbauten für die Sehrohre sowie der Sockel für die Zieloptik wurden entsprechend geändert und verfeinert. Hier habe ich besonders viele Varianten in den Büchern gefunden, falls ich diese nicht korrekt wiedergegeben habe möge man mir verzeihen.
 
Auch die Deckskanone sowie die 2cm Flak erfuhren entsprechende Verfeinerungen entweder mittels Ätzteilen oder durch selbstgefertigte Details. Für die Lackierung habe ich Tamiya- Acrylfarben verwendet, die ich aus einigen Grautönen mischte und auf die Grundierung (aus dem Sortiment von Weinert-Modellbau) auftrug. Ich habe mit der hellsten Farbe begonnen und nach dem Anbringen des Tarnschemas alle Flächen wieder leicht zur Mitte hin aufgehellt. An den Flutschlitzen wurden mit Rotbraun leichte Rostschlieren angedeutet.

Danach wurde Klarlack aufgetragen und mit Ölfarben die Flutschlitze an Deck dunkel abgesetzt sowie die Nieten am Bootskörper betont. Nach dem Anbringen des einzigen Decals habe ich alles mit Gunze-Mattlack versiegelt. Da ich noch nie Schiffe gebaut habe, war ich mir wegen der Verspannung der Seile (Netzabweiser?) nicht sicher. Ich habe ein Nähgarn verwendet, daß die Struktur eines Stahlseils gut wiedergibt. Dieses habe ich anschließend Schwarz eingefärbt und mit den Isolatoren versehen. Leider bemerkte ich erst später, daß das Nähgarn Feuchtigkeit aufnimmt und durchzuhängen beginnt. Ich werde für solche Arbeiten in Zukunft Fischerleine verwenden.

Am Turm befinden sich insgesamt 9 Figuren, die alle von Hecker&Goros stammen. Sie sind wunderbar gefertigt und eine Freude zu bemalen, ich hoffe es folgen weitere Sätze in 1:72 auch zu anderen Themen (Das Vorbild für den am Schanzkleid stehenden Signalgast findet sich in "U-Boot Krieg" Seite 52 von Blank Media). Da ich noch jede Menge Figuren zum Thema U-Boot habe, werde ich sicher noch etwas Entsprechendes bauen, sei es auch nur in Segmenten. Weiters hoffe ich, die vielen verkauften U-Boot Bausätze auch weiter auf Ausstellungen zu sehen, ein absolutes Highlight für mich ist das von Zdenek Sebesta gebaute Boot mit geöffnetem Rumpf!
 
 
 
 

Die grauen Wölfe: U-Boot Typ VIIC - U 82

 
  Modell: Karl Pesek, Modellfotos: Wolfram Bradac  
     
 
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Daten zum Vorbild U-82:

U-82 ist am 15. Mai 1940 in Bremen (Werft: Bremer Vulkan) vom Stapel gelaufen und knapp ein Jahr später am 14. Mai 1941 durch Kapitänleutnant Siegfried Rollmann in Dienst gestellt worden. Das Boot gehörte danach zu 3. U-Flottille und versenkte auf 3 Feindfahrten 9 Schiffe mit ca. 53.000 BRT. Am 7. Februar 1942 befand sich das Boot auf dem Rückmarsch von der Ostküste der USA (Unternehmen Paukenschlag) und wurde beim Angriff auf den Geleitzug OS-18 durch Wasserbomben der Sloop "HMS Rochester" und der Korvette "HMS Tamarisk" nördlich der Azoren versenkt.
Das Boot war ein Totalverlust - 45 Tote. (letzter Kommandant: Kptlt. Siegfried Rollmann)
 
 
 
 
 
 über den Erbauer   
 

Karl Pesek

   
     
  Ich heiße Karl Pesek und wurde 1963 in Mödling geboren. Mein Interesse am Modellbau wurde im Alter von sieben durch meinen Vater geweckt als er mir einen Airfix-Panzer "anvertraute". Dieser wurde kunstvoll mit dem vom Vater vorhandenen Hochglanz-Grasgrün bemalt und mit weiteren Bausätzen von der Tante aus Amerika nahmen die Dinge ihren Lauf. Nach diversen Ausflügen in die Modellbahnwelt und den bekannten Unterbrechungen im Sturm- und Drang Alter fand ich wieder zum Bauen von Militärfahrzeugen zurück. Seit nunmehr acht Jahren versuche ich meine Modelle auf Ausstellungsniveau zu bringen, da mich auch der Besuch dieser Veranstaltungen und der Austausch von Erfahrungen dabei motiviert.

Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass mich das Betrachten der Dioramen von Erik Trauner erst animiert hat, es wieder zu versuchen. Seine Landschaftsgestaltung, Liebe zum Detail und die Lebendigkeit seiner Schaustücke sind mir immer noch Vorbild.
 Karl Pesek 
     
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wurde zuletzt geändert am: 06.08.2006
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