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M113 UN, ein Langzeitprojekt |
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gebaut von Werner Kampfhofer (1:35) |
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Im Truppendienst Magazin 6/1977 habe ich zum ersten Mal darüber gelesen, dass das österreichische Bundesheer im Rahmen der UN Einsätze am Golan zur Erfüllung ihrer Beobachtungsaufträge auf kanadische M113 zurückgreift. Da war ich 14 Jahre alt, aber schon begeistert von einer Umsetzung in 1:35. Doch ein M113 Modell mit Humbrol 34 zu bemalen erschien mir schon damals als unbefriedigende Lösung. Außerdem, wie bzw. womit sollte ich die UN Markierungen darstellen?
Also kam die Idee einmal auf meine imaginäre Projektliste und wurde über die nächsten 25 Jahre brav mitgezogen. In dieser Zeit tauchten weitere Fotos dieser Schützenpanzer auf, mittlerweile hatten die Kanadier und daher auch die Österreicher auf M113A2 gewechselt und auch die Markierungen unterschieden sich von denen aus 1977. Der nächste Meilenstein im Projekt war das IPMS Panorama 28/2 vom Juni 2002, wo es einen ausführlichen Artikel zum „österreichischen M113“ gab, der mit Risszeichnungen und Abmessungen der Markierungen versehen war.
Es dauerte aber bis 2006 als ich mich entschied anhand dieser Unterlagen einen Decalauftrag an die Firma Peddinghaus zu vergeben. Die Abziehbilder wurden prompt geliefert und wenn ich nicht mit anderen Projekten beschäftigt gewesen wäre, hätte ich eigentlich gleich anfangen können … 2010 bin ich es dann aber WIRKLICH angegangen!
Modell & Bemalung
Ich wollte ein Fahrzeug aus den 1980ern darstellen und entschied mich für den M113A1 von Italeri (No. 276), da ich ein paar Modelle davon habe und weil er besser detailliert ist als das Tamiya Modell. Trotzdem habe ich die Laufrollen von Tamiya verwendet. Leider gibt es entlang der Seitenpanzerung sehr viele Sinkstellen und man muss mächtig spachteln und schleifen.
Es war relativ mühsam, Originalfotos zu finden und so kann es durchaus sein, dass der kleine Auspuff rechts hinten am Turmdach in der Praxis nicht angebracht war. Was ich aber herausgefunden habe ist, dass die Haltegriffe am Turmdach entfernt wurden. Hier beginnt das nächste Mysterium: waren sie bei den betroffenen Fahrzeugen angeschraubt oder geschweißt? Ich habe mich für letztere Variante entschieden und entsprechende „Schweißnahtreste“ mit gezogenem Gußast angebracht. Auch scheinen die Schützenpanzer ohne Schanzzeug unterwegs gewesen zu sein, also war es „nur“ mehr nötig die Bausatzösen abzuschleifen und gegen Ätzteile von Accurate Armour (D31) zu ersetzen. Der Eduard Zoom Ätzteilsatz (ETP-35015) und die Scheinwerfer von SKP-Model (SKP-138), Alles eigentlich für das Tamiya Modell vorgesehen, wurden auch sie verwendet und passten anstandslos.
Eine Entscheidung für den Italeri Bausatz waren die schön detaillierten Einzel- und Segmentkettenglieder, die trotz Spachtel- und Schleifarbeiten an den Kettenschuhen einen schnellen Baufortschritt versprachen. Leider ist hier ein Lapsus passiert! Die Klebestellen von Seitenvorgelegen und Antriebsrädern waren anscheinend noch nicht ganz durchgetrocknet und durch den Zug der Kette bog sich jedes Antriebsrad leicht nach hinten. Von vorne war dieser Fehler offensichtlich und ich war nahe dran, das Modell durch den Hobbyraum zu kicken ... |
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Nach einer Abkühlphase meinerseits überlegte ich, wie man das Problem kaschieren könnte und entwarf zuerst geistig und dann physisch ein entsprechendes Diorama. Zuerst musste das Modell aber einmal fertig gebaut, bemalt und mit Abziehbildern versehen werden. Die Abziehbilder! Die nächste Herausforderung… Peddinghaus druckt seine Decals auf einen recht dicken Trägerfilm, der noch dazu zur Blasenbildung neigt. Das Aufbringen des UN Schriftzuges unter diesen Voraussetzungen an Front und Heck wäre ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Also entschied ich mich für die andere Unmöglichkeit: jeden Buchstaben ausschneiden!
Hier offenbarte sich ein weiteres Problem: der Aufdruck auf dem Trägerfilm ist sehr anfällig auf Kratzer, bzw. auch auf zu viel Weichmacher. Somit hatte ich nun zwar alle UN Buchstaben, die übrigens perfekt in den Maßen waren, am Modell, aber hier und da mit kleinen Löchern, welche die weiße Farbe des Panzers durchscheinen ließen. Auch ein Ausbessern mit schwarzer Farbe verbesserte die Situation nicht. Ich musste mich also von der Vorstellung, den M113 ohne Gebrauchsspuren und Verwitterung darzustellen, verabschieden. Ich machte mich also daran, nach den allseits bekannten Methoden eine dezente Alterung am Modell anzubringen.
Diorama
Parallel dazu nahm auch das Diorama Gestalt an. Ich wollte keine Winterszene darstellen, sondern eine in der warmen Jahreszeit, um auf den weißen Panzer zu fokussieren. Dann sollten noch die Schwachstellen bei den Antriebsrädern verdeckt werden. Deswegen formte ich aus Styrodur einen Beobachtungsposten, der so gestaltet war, dass er die Schwachstellen kaschierte. Dazu kamen noch zwei liegende Fässer und die Sache war nach 3 Jahren Bauzeit ausgestanden. Das Schaustück konnte so noch rechtzeitig auf der Euromodell 2013 in Ried/Innkreis im Rahmen eines kleinen M113 Schwerpunktes am IPMS Austria Stand präsentiert werden. |
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über den Erbauer |
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Werner Kampfhofer |
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Hallo, ich bin Werner Kampfhofer, geboren
am 5.3.1963 in Wien, wo ich auch mit Frau und Sohn und derzeit
3 Hunden wohne. Meine modellbauerische Karriere begann mit 9
Jahren und einem Airfix Flugzeug. Was eher sporadisch begann,
ist über die Jahre ziemlich ausgeartet (meint meine Frau).
Ich bastle hauptsächlich Militär in 1/35, wobei ich
mich nicht auf eine bestimmte Epoche reduziere, bin aber Modellen
aus anderen Sparten auch nicht verschlossen. Da ich immer versuche
das Beste aus mir herauszuholen, ist Modellbau für mich
schon lange kein Freizeitvergnügen mehr sondern Arbeit,
aber eine, die ich gerne mache. |
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Email: tankbuster@chello.at |
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Web: www.wk1963.at |
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wurde zuletzt geändert am: 20.03.2016
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