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Papiertiger - Entwicklungsfahrzeug E-10 von Trumpeter

gebaut von Wolfram Bradac (1:35)

 
 
Papiertiger - Entwicklungsfahrzeug E-10
Was es bei den Flugzeugen schon vor ein paar Jahren gegeben hat scheint jetzt auch bei den Panzern zu kommen – nie verwirklichte Projekte als Spritzgußmodelle! Wie schon "Luftwaffe 46" wird wohl auch "Panzer 46" bei Teilen der Modellbau-Gemeinde auf heftige Ablehnung stoßen. Aber sehen wir auch das Positive: endlich mal was anderes als die 100ste Version von Tiger, Sherman & Co., wenig Gefahr wegen Bolzen und Nieten an falschen Stellen kritisiert zu werden und schließlich beim Tarnanstrich fast grenzenlose Möglichkeiten.

Der E-10 (10-15t Klasse) war eines von fünf geplanten Vollkettenfahrzeugen, die von einer im Heereswaffenamt geschaffen Gruppe "Forschung" geplant wurden. Bei diesen Fahrzeugen sollten die Erfahrungen der Deutschen Wehrmacht mit ihren Panzerfahrzeugen der ersten Jahre des zweiten Weltkrieges ausgewertet werden. Die wichtigsten Neuerungen sollten sein: Heckmotor und Heckantrieb zwecks besserer Wartung, Wegfall der Drehstabfederung aus Platzgründen, weitgehende Austauschbarkeit von Teilen zur Vereinfachung der Produktion und Kostenersparnis. Ausführlicher beschrieben wird diese Baureihe im Band 8 der Reihe Militärfahrzeuge von Walter Spielberger: Spezialpanzerfahrzeuge des Deutschen Heeres, ISBN: 3-87943-457-3, Motorbuchverlag Stuttgart.


Das Modell

der Bausatz (00385) war mein erstes Modell von Trumpeter, daher war ich ziemlich neugierig auf Ausstattung und Qualität. Für ca. 27,- € bekommt man an die 500 Plastikteile, Vinyl- UND Plastik-Einzelgliederketten (jeweils eine frühe und späte Version!), einen kleinen Decalbogen und einen farbigen Painting & Marking Guide. Vor allem an der Beigaben von Vinyl- wie auch Einzelgliederketten können sich einige Hersteller ein Beispiel nehmen – es gibt etliche Modellbauer, die wegen fehlender Vinylketten keine Bausätze von Dragon kaufen, weil sie sich die Einzelglieder-Fummelei nicht antun wollen. Der Bausatz selber ist recht gut detailliert für ein Fahrzeug von dem es nur wenige Unterlagen gibt. Ich habe eigentlich nur fehlende Schweißnähte rechts und links am Bug ergänzt sowie die bestehenden verfeinert. Die Passgenauigkeit ist allgemein ganz gut, nur bei den Federgehäusen gibt es einiges zum Nacharbeiten – allerdings sieht man davon nach der Montage der Laufräder nicht mehr allzu viel – und schliesslich kommt ja Dreck auch noch drauf.

Die Ätzteile des Bausatzes beinhalten die Lüftergitter, das MG-Schild und die Schürzen, die auch als Plastikteile beiliegen – die Gitter erreichen allerdings nicht die feine Detaillierung von Aber-Teilen und erinnern mehr an frühe Dragon-Ätzteile. Inzwischen gibt es auch extra Ätzteilsätze für dieses Modell (Voyager), ich habe dafür meine Restekiste geplündert – was meiner Meinung nach auch vollkommen ausreichend ist. Das Bordwerkzeug von Trumpeter ist leider kaum überzeugend, ich habe daher auf ein Panzer IV on vehicle-Set von Tamiya zurückgegriffen, dafür hab ich auch die Ätzteilreste benötigt – für die Werkzeughalterungen. Da ich mich weder für Vinyl- noch für Plastik-Einzelgliederketten wirklich erwärmen kann, habe ich meinem E-10 eine Friul-Kette spendiert. Anscheinend sollte das Fahrzeug im Original mit einer späten Panzer IV Kette (40cm) ausgerüstet werden, da ja das Ganze nur ein Projekt war, wurde einfach eine gerade greifbare entsprechende Kette von mir verwendet. Die Griffe der Luken und Klappen sind noch durch Kupferdraht ersetzt worden.
 
 
 
 

Papiertiger - Entwicklungsfahrzeug E-10 von Trumpeter (1:35)

 
  Modell & Modellfotos:  
     
 
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E-10 E-10 E-10
     
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Bemalung & Alterung

Da ich seit einiger Zeit wegen der sehr feinen Pigmentierung fast ausschließlich Farben von Gunze verwende, habe ich das ganze Modell zuerst einmal grundiert. Dazu verwende ich gut verdünnten Mr.Surfacer 1000 - Verdünner von Gunze, Verhältnis 2Teile Verdünner/1 Teil Mr.Surfacer – das ganze lässt sich sehr gut spritzen. Beim ersten Mal sollte man die Mischung aber an einem alten Modell ausprobieren, bei zuwenig Verdünner bekommt man beim Spritzen nämlich feine dünne Fäden an allen Ecken und verwinkelten Stellen. Danach wurde der E-10 mit Gelb über alles lackiert. Beim Tarnmuster habe ich mich für eine Variante entschieden, die ich bei Tony Greenland gesehen habe, er hat in dieser Art einige sehr späte Fahrzeuge der Wehrmacht bemalt. Die grünen und die rotbraunen Flächen wurden freihändig mit der Airbrush aufgebracht. Dann kam der interessante Teil – die halbkreisförmigen Muster. Die Schablone dafür habe ich mit zwei Locheisen (gibt es ab 2mm Durchmesser im Baumarkt) aus dünnem Plastik-Sheet gestanzt und den inneren Teil mit einem schmalen Streifen Sheet verklebt. Obwohl die Schablone ca. 2x2 cm goss war – damit kein Sprühnebel daneben gehen konnte – liess sie sich ziemlich unkompliziert auch an den Rundungen handhaben.

Nach ausreichender Trocknungszeit wurde das Modell mit ModelMaster Acryl-Klarlack versiegelt – um einerseits ein einheitlichen Glanzgrad zu bekommen und andererseits die auf Terpentin doch eher empfindlichen Gunze-Farben zu schützen. Jetzt ging es an das Laufwerk: die Laufflächen der Laufräder wurden schon vorher schwarz gespritzt und vor dem Lackieren in der endgültigen Farbe maskiert, danach wurde die Lauffläche mit GunMetal von Humbrol trockengebürstet, abschliessend noch mit Graphitpulver behandelt. Der Dreck auf den Laufrädern und der Wanne ist eine Mischung aus Revell Erdfarbe, gesiebter Erde, verschiedenen Pigmenten und etwas Moltofill. Das Ganze wurde dann mit einem alten Borstenpinsel satt aufgetragen – nach dem Trocknen kann man ein zuviel leicht wieder mit dem Borstenpinsel entfernen oder wie auf den Laufrädern durch Vermischen mit Terpentin in den gewünschten Zustand bringen. Die Kette hab ich mit einer Mischung aus Revell Erdfarbe und Schwarz (1:1) gespritzt und nach dem Trocken einem Washing mit Sienna gebrannt unterzogen. Danach kammen noch die gleichen Pigmente wie beim Dreck für die Wanne darauf, diesmal aber trocken aufgetragen und danach mit eimem Pinsel und reichlich Spiritus fixiert. Überschüsse können nach der Trocknung ebenfalls wieder mit einem Pinsel entfernt werden.

Die Flächen mit Kontakt mit den Laufrädern wurden mit Graphitstift behandelt und mit einem Wattestäbchen verrieben, die Kette dann noch dezent mit Gunmetal und Silber von Humbrol trockengemalt. Nach der Montage von Laufwerk und Kette bekam das Modell ein leichtes Washing mit stark verdünnten dunklen Ölfarben, danach ein s.g. Fading: die Methode mit den kleinen Öltupfen. Jetzt fehlte nur noch etwas Staub - dargestellt mit trocken aufgebrachten Pigmenten und ein paar Ölflecken. Zuletzt gab es noch ein paar Stiefelabdrücke der Besatzung – wozu hat man sich schliesslich die wichtigen Stempel von Plus-Modell dafür gekauft ...


Fazit

ein preiswerter Bausatz (gab es bisher nur als Resinmodell), sowohl für Anfänger wie auch für Fortgeschrittene, an dem man sich mal so richtig unbeschwert austoben kann.
 
 
 
 
  über den Erbauer      
 

Wolfram Bradac

     
         
  Ich bin 1962 in Wien geboren und habe in meiner Schulzeit begonnen, Modelle zu bauen (Airfix, ...). Nach langer Pause habe ich vor einigen Jahren wieder damit begonnen. Mein Hauptinteresse galt natürlich den Flugzeugen der deutschen Luftwaffe im 2. Weltkrieg, inzwischen baue ich aber Militärfahrzeuge und Schiffe ...

Wie viele andere Modellbauer habe ich natürlich viel mehr Bausätze auf Lager als fertig Gebaute. Neben dem Modellbau ist Photografieren ein weiteres Hobby von mir.
  Wolfram Bradac  
         
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wurde zuletzt geändert am: 01.05.2011
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