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Herbstmanöver - mittlerer Kampfpanzer Charioteer, 1956 - 1965 |
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Diorama (1:35) gebaut von Thomas Hufnagel |
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Nach dem 2. Weltkrieg begann man in Großbritannien die vorhandenen
Panzerfahrzeuge aus der Kriegsproduktion zu modernisieren. Die noch in größerer
Anzahl vorhandenen Kampfpanzer Cromwell, die zwar sehr beweglich aber unterbewaffnet
waren (75mm Panzerkanone - L/39,5) wurden zum Kampfpanzer Charioteer umgerüstet.
Auf die teilweise noch neuen Fahrgestelle wurde ein neuer kantiger Drehturm
aufgesetzt.
In ihm befand sich die 83,4mm Panzerkanone - L/70, die auch beim Kampfpanzer
Centurion verwendet wurde. Die Panzerung des Turmes betrug im vorderen Bereich
30mm, seitlich und rückwärts 20mm. Zugunsten des Munitionsvorrates
wurde die Besatzung von fünf Mann auf drei bzw. vier Mann reduziert.
Bei einer Besatzung von drei Mann konnte bis zu 50 Schuss Munition mitgeführt
werden. Der Zwölf-Zylinder-Rolls-Royce-Motor (wassergekühlt) leistete
bei 27 Litern Hubraum 650 PS. Mit einem Gefechtsgewicht von 30t konnte eine
max. Geschwindigkeit von 56 km/h erreicht werden. Bei einem Verbrauch von
200 Liter auf 100km hatte man einen Fahrbereich von ca. 250km.
Bei der britischen Armee waren nur wenige Fahrzeuge ab 1954 zur Panzerbekämpfung
eingesetzt. Nach nur einigen Jahren erfolgte die Ablösung durch den
Kampfpanzer Centurion. Das österreichische Bundesheer erhielt aus britischen
Heeresbeständen im Jahre 1956 insgesamt 56 mittlere Kampfpanzer Charioteer.
Die Fahrzeuge wurden im damaligen Panzerbataillon 4 in Graz eingesetzt und
im Jahre 1965 durch amerikanische M-47 ersetzt. Das Diorama zeigt einen
mittleren Kampfpanzer Charioteer des PzB 4 (2.Kompanie, 1.Zug, 4.Fahrzeug),
der sich nach einer Herbstübung auf der Rückfahrt aus dem Übungsraum
Richtung Kaserne befindet. Die Fahrt der Panzerfahrzeuge auf der öffentlichen
Straße - im Diorama ist natürlich nur ein Panzer zu sehen - wird
durch drei Soldaten der Militärstreife gesichert. Der Jeep wurde bei
allen Waffengattungen als Kommando- und Trossfahrzeug eingesetzt. In diesem
Fall dient er den Soldaten zur späteren Absicherung der Kolonnenfahrt.
Der Fahrer eines gerade in diesem Moment vorbeikommenden VW-Käfer muß
leider warten, bis der ihm überlegene Panzer die Straße wieder
verlassen hat. |
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die
Fahrzeuge
Der Charioteer Umrüstsatz von Accurate Armour (Nr. C050) ist für
den Umbau auf der Basis des Cromwell Mk.IV oder Centaur C.S.Mk.IV von Tamiya
ausgelegt. In ihm sind alle Teile vorhanden, die für den Bau des Charioteer
benötigt werden. Für die österreichische Ausführung
musste ich noch einige Details, wie etwa den Rückspiegel für den
Fahrer, ergänzen. Die Markierungen für ein österreichisches
Fahrzeug stellte ich aus verschiedenen Decalbögen zusammen. Die im
Umrüstsatz enthaltenen Befestigungsriemen sowie Werkzeughalterungen
habe ich gegen welche der Fa. ABER ausgetauscht. Die beiden Abschleppseile
die auf der Bugplatte mitgeführt werden, sind aus einzelnen Drahtlitzen
selbst gefertigt. Der Tamiya Jeep ist aus der Schachtel gebaut und wurde
nur durch einige Ätzteile ergänzt.
Nach der Lackierung habe ich noch die für die Militärstreife dieser
Zeit typischen Zusatztafeln angebracht. Am Volkswagen von CMK ist bis auf
die Räder und deren Stellung nicht viel verändert. Da mir die
im Bausatz enthaltenen Räder viel zu grob strukturiert waren habe ich
mir einen Straßenreifen neu gefertigt und vier Stück davon abgegossen.
Auch die Befestigung an der Karosserie erfuhr eine Änderung. Das fertige
Fahrzeug stand viel zu hochbeinig da. Also habe ich es kurzerhand "tiefergelegt".
die
Figuren
Die einzelnen Figuren entstanden aus Umbauten von diversen Herstellern.
Sie wurden der Szene und den Fahrzeugen angepasst. Hände und Köpfe
stammen von Hornet und Verlinden. Der Fahrer des Käfers wurde aus diversen
Figuren zusammengestellt. Die Beifahrerin stammt aus dem Programm von "Plus
Model" (zivile Figuren #157) und wurde von einer stehenden auf eine sitzende
Figur umgebaut. die
Bemalung
Beide Militärfahrzeuge wurden nach dem Grundieren mit Acrylfarben gespritzt.
Fahrzeuge des österreichischen Bundesheeres sind in RAL 7013 lackiert
(Tamiya XF-62 und XF-51 im Verhältnis ~ 4:1 je nach Grundierung oder
Revell 46). Die benötigten taktischen Zeichen entnahm ich einem Bogen
von Heeres Spezial Vacu: D-01, die Hoheitsabzeichen, einem Bogen von IPMS-Austria:
Österreichische Luftstreitkräfte 1:72. Die Turmnummer "214" habe
ich mit schwarzen Anreibebuchstaben aufgetragen und dann weiß nachgemalt.
Nach einem Washing mit Ölfarben und einer "dezenten" Alterung des Fahrzeuges
konnte nun die grobe Verschmutzung erfolgen.
Eine Mischung aus Farbpigmenten, Emailfarbe, Statikgras, kleinen Wurzeln
und Erde habe ich mit dem Pinsel, einem Zahnstocher sowie einer Zahnbürste
auf den Panzer aufgetragen. Die durch die Stiefel der Besatzung erzeugten
Spuren auf der Wanne und dem Turm stellte ich mit Fußstempeln der
Firma Calibre her. Ähnlich dem Charioteer Panzer wurde der Jeep verschmutzt.
Der Schmutzbrei auf den Reifen wurde von mir mit einem Wattestäbchen
verwischt. Anschließend wurden die Laufflächen und Flanken der
Räder mit MIG-Pigmenten "Black Smoke" nachbehandelt. Der
VW-Käfer erhielt einen zivilen Anstrich und keine Verschmutzung. Bei
der Farbwahl von Zivilfahrzeugen gilt das selbe wie bei Militärfahrzeugen.
Nicht zu jedem Zeitpunkt wurden alle Farben verwendet. Ich entschied mich
für einen blau-grauen Anstrich (Gunze H56 Seidenmatt). Die Bemalung
der Figuren erfolgte mit Email- und Ölfarben. |
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das
Diorama
Die Grundstruktur habe ich mit Styroporplatten unterschiedlicher Stärke
zunächst auf einer 50 x 45cm großen Holzplatte aufgebaut. Nach
dem groben Zurechtschneiden der Landschaft mit einem scharfen Bastelmesser
fertigte ich mir einen Holzrahmen der den Straßenteil begrenzte. Dieser
wurde mit Knetmasse abgedichtet und mit dünnflüssigem Gips ausgegossen.
Das restliche Gelände wurde dann an die Straße heran modelliert.
In die noch feuchte Masse habe ich Erde, Steinchen in unterschiedlicher
Größe sowie feine Wurzeln eingestreut. Die Sträucher und
Büsche auf der Böschung sind größtenteils selbst gefertigt.
Als Basismaterial diente Meerschaum, Streupulver von Busch sowie Küchenkräuter.
Der Baum mit dem Herbstlaub besteht aus einem jungen Bäumchen, Meerschaum
und Birkensamen. Um den Baum etwas dichter wirken zu lassen, habe ich noch
zusätzliche Äste eingearbeitet und mit Meerschaum ergänzt.
Danach wurden die Blätter des Baumes einzeln mit Superkleber auf den
Meerschaumästen angeklebt. Da die Blätter des Baumes noch etwas
zu hell erschienen, tönte ich sie mittels Airbrush etwas rotbraun ab.
Die Wiese entstand aus Gras-Vlies, in das ich zurechtgeschnittenen Hanf
einarbeitete. Als Grundplatte habe ich eine seidenmatt lackierte Mehrschicht-Holzplatte
von unten am Diorama angebracht. |
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über den Erbauer |
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Thomas Hufnagel |
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Mein Name ist Thomas Hufnagel
und ich wurde im November 1968 in Wien geboren. Ich bin gelernter
Maschinenschlosser und arbeite derzeit als Werkmeister in einem
Betrieb für Maschinenbau und Antriebstechnik. Mein Modellbauinteresse
liegt derzeit beim Bau von Fahrzeugen und Gerät des österreichischen
Bundesheeres. Mit dem Modellbauvirus wurde ich schon sehr früh
infiziert. In einem kleinen Spielzeug- und Papierwarengeschäft
erwarb ich meine ersten Airfix Bausätze.
Gebaut wurde damals noch was das Taschengeld hergab und interessant
aussah. Nach und nach pendelte ich mich auf dem 1:35er Maßstab
ein. Im Jahr 1989 wurde während meines Grundwehrdienstes
als Kraftfahrer das Interesse am Bau von Fahrzeugen des österreichischen
Bundesheeres geweckt. Da es kaum Spritzguß-Modelle von
aktuellen Bundesheerfahrzeugen gab, begann ich zu diesem Zeitpunkt
meine ersten Erfahrungen mit Vacu- und Resinbausätzen zu
sammeln. Darauf folgten schon bald die ersten Um- und Eigenbauten.
Die fertigen Modelle präsentiere ich zumeist in einem Diorama,
daß einen kurzen Augenblick einer Szene zeigt wie sie
sich im täglichen Dienst tatsächlich zugetragen haben
könnte ... |
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Email: hufnagel.thomas@chello.at |
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Diese Seite: GALERIE: Herbstmanöver - mittlerer
Kampfpanzer Charioteer (1:35), gebaut von Thomas Hufnagel
wurde zuletzt geändert am: 15.08.2006
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