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Iraqi Freedom, Nov 2003 - "... some problems, but morale is high"

Diorama (1:35) gebaut von Stefan Beck

 
 

Die Invasion Iraks durch die amerikanischen Truppen und ihrer Verbündeten im Rahmen des "War on Terror" begann im März 2003 ohne offizielle Kriegserklärung und endete im April desselben Jahres mit der Kapitulation der irakischen Streitkräfte. In der Folge wurden unter dem grossen Jubel der Bevölkerung die Statuen Saddam Husseins geschleift und Bagdad, wo sich der Regierungssitz Saddam Husseins befand, eingenommen.

In Teilen des Landes brachen nach einer relativ ruhigen Phase heftige bürgerkriegsartige Zustände aus. Die irakische Bevölkerung wurde von Terroranschlägen, Kriegshandlungen und Kriminalität heimgesucht. Guerillas agierten gegen die Besatzungstruppen und die neu formierten irakischen Sicherheitskräfte. Dieser Zustand dauert bis heute noch an, alle Maßnahmen der US-Truppen bringen nicht die gewünschten Ergebnisse, die Lage bleibt weiterhin instabil. Die täglichen Berichte in den Medien zeigen Anschläge auf Zivilisten, US-Truppen und ihre Verbündeten, während die Unterstützung der Bevölkerung in Amerika selbst immer weiter sinkt. Wie sich dieser Einsatz weiterentwickelt, wird sich zeigen - die Operation Iraqi Freedom bleibt weiterhin im Bewusstsein der amerikanischen Öffentlichkeit, mit all ihren Problemen und scheinbaren Erfolgen.


Das Konzept

Der Titel des Dioramas ("…some problems, but morale is high" - Operation Iraqi Freedom, November 2003) ist bewusst so gewählt, weil im November 2003 eben noch nicht bürgerkriegsähnlichen Zustände vorherrschten, sondern alle noch in einer gewissen Euphorie waren - der Irak entsprach zu diesem Zeitpunkt der amerikanischen Planung. Das erklärt auch das Fehlen der "slat armour" am Stryker (die ja erst notwendig wurde, durch den Verlust einiger Fahrzeug infolge von RPG Treffern). Übrigens: die Inspiration zu diesem Dio entstammt dem 2-teiligen Bericht über den Stryker im Military Modelling Magazin. Dort ist ein Foto zu finden, welches einen Stryker mit abmontiertem Rad zeigt, der scheinbar einen Hydraulik, Aufhängungs- oder Luftdruckregelanlagen-Schaden hat. (Anmerkung dazu: in diesem Artikel mokiert sich der Autor darüber, dass die Mannschaft die betroffene Achse nur mit Gurten gegen das Ausfedern gesichert hat, das "technical manual" hingegen Ketten dafür vorschreibt. Finde ich immer wieder amüsant, wenn "Experten" sich ereifern und selbst das Original in Zweifel ziehen).
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Bau des M1126 ICV Stryker von AFV-Club

Gleich vorweg, die Version des Bausatzes ist eine 0-Serie, die nie im Einsatz war, erkennbar an der Abdeckung der Radaufhängung, auch die "remote weapon station" wurde deutlich weiterentwickelt und ist nun stabilisiert und mit anderen Optiken versehen, auch ein Hülsenauffangkorb ist bei aktuellen Fahrzeugen standard. Davon abgesehen ist der Zusammenbau absolut problemlos, klare Anleitung, top Qualität der Teile und minimalste Versäuberungsarbeiten. Natürlich konnte ich dem Eduard Angebot zu diesem Bausatz nicht widerstehen und verbaute einerseits den Satz für die Seitenkörbe (meiner Meinung nach Pflicht) und andererseits die 2 Platinen zur restlichen Außengestaltung (dieses Set beinhaltet auch alle, ALLE tie down Ösen - das waren vielleicht lustige Stunden :-). Auch die Weichgummireifen finde ich sehr gelungen, ist jedoch Geschmacksfrage. Einziger echter Fehler ist das Fehlen der Panzerplatte, welche den Türverriegelungsmechanismus am Heck des Fahrzeugs abdeckt - die sollte ergänzt werden.

Ebenfalls sollte man die schön klaren Periskope erwähnen, mit diesen Teilen hatte ich etwas ganz besonderes vor. Alle Periskope in modernen Gefechtsfahrzeugen besitzen eine Beschichtung welche den charakteristischen Farbton von rot-violett bis grün-blau erzeugt (dient zur Abschirmung von Laserstrahlung, z.B. jene von Entfernungsmessern). Genau das war die modellbauerische Herausforderung. Der Versuch mit Aufpolieren der Teile und Einspiegelung aus dem Inneren heraus schlug fehl, ebenso die Methode mit reflektierenden Konfettistücken (die eigentlich genau die richtige Farbe hätten). Schlussendlich zurück zum simplen Bekleben mit Bare Metal Foil und Bemalen mit Transparentfarben von Gunze. Danach noch schnell die gesamte Beladung (Tamiya, Eigenbau) einschließlich der Sandsäcke (aus Miliput) verklebt, mit einer Plane (Magic Sculpt) abgedeckt, verzurrt (weichgeglühter Draht) und schon fertig zum Grundieren.

Nach Grundierung und schwarzem Erstanstrich verwendete ich kurzerhand die - dem Bausatz beiliegende - Farbdose von Lifecolor. Ich hatte mit diesem Farbenhersteller noch keine Erfahrung, es war aber unkompliziert in der Verarbeitung. Nach der Aufhellung der Panzerungselemente (so genanntes post shading), und dem sehr kontrolliertem Washing kam die Detailbemalung dran. Danach folgte die Pigmentbehandlung (MIG), wobei ich mich immer zügeln musste, damit es noch halbwegs realistisch aussieht. Witziger Effekt mit Pigmenten ist mittels der Schuhstempel (Calibre35) möglich, schaut super aus und lockert größere Flächen realistisch auf. Nun noch die Stachelbandrolle (Eduard), Rationskartons (Tamiya), Wasserflaschenkartons (Plus Model), Wasserflaschen und Kanister (Accurate Armour) ankleben und fertig ist der Stryker.
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Diorama: Iraqi Freedom 2003 - "... some problems, but morale is high" (1:35)

 
  Diorama: Stefan Beck, Modellfotos:  
     
 
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Bau des M1025 Humvee von Tamiya

Qualität tamiyatypisch, nicht mehr nicht weniger. Ergänzend kamen wieder Ätzteile (Eduard) und ein Reifensatz samt Aufhängung (Plus Model) zum Einsatz. Die Beladung kommt von den schon oben genannten Quellen, soweit nichts Neues. Zur Bemalung gibt es auch nichts Exotisches zu berichten, es gilt das gleiche wie für den Stryker, der Sandton wurde aus Tamiya Farben gemixt, die Mikrobemalung (chiping) erfolgte mit Vallejo Farben. Anmerkung: Vielen Dank an meinen Modellbaukollegen Istvan "Stefan" Majercsak, nach meinem erbärmlichen Decaldesaster hat er die notwendigen Decals zur Verfügung gestellt. Nach der abschließenden Pigmentbehandlung ist also der Humvee ebenfalls fertig. Antennen wurden aus weichgeglühten geglättetem Draht realisiert. Somit weiter zur Mannschaft.


Bau der Figuren

Nachdem der Figurenmarkt noch immer keine befriedigenden Figuren in entspannten Posen hervorbringt - speziell im modernen Sektor - war der komplette Eigenbau beschlossene Sache. Nach stundenlanger Recherche zum Thema Uniform und Ausrüstung war mir klar, wie die Figuren auszusehen haben. Danach folgte die erste Anpassung der Puppen (im Prinzip nur Kopf (Hornet), Brustkorb (Miliput), Hände (Hornet), Hüfte (Miliput) und Schuhe (Dragon) verbunden mit Draht) in die spätere Position. Erst als alle "Mann" anatomisch korrekt positioniert waren, beginnt der erste Schritt der Modellierung. Nämlich der Aufbau der Grundstruktur mittels Miliput, d.h. Brustkorb, Schultern, Becken, Gesäß, Ober- und Unterschenkel, Ober- und Unterarm wurden auf die Puppe aufmodelliert. Das muss nicht besonders exakt sein, es sollten aber die Proportionen stimmen. Dem folgte das "Auffüllen" der noch vorhandenen Lücken am Körper z.B. der Bauch, der Rücken und der Unterleib. Nun waren die Figuren bereit zur Bekleidung, welche mit Magic Sculpt erfolgte. Nach dem Ausformen der Bekleidung, mit allen ihren Falten und anderen Eigenschaften, und dem Einbetten der Ausrüstungsgegenstände auf den Figuren waren die 9 Mann auch schon bereit zur Bemalung. Kleiner Tipp noch zur Handhabung mit 2-Komponenten Massen: Nach dem Mischen immer etwas ruhen lassen, ganz frisch ist die Masse einfach zu weich. Zum Bearbeiten und Modellieren verwende ich diverse zahnärztliche "Foltergegenstände", aber auch weiche Silikonspitzen in verschiedenen Formen (werden im Künstlerbedarf Colour Shaper genannt). Als Trennmittel verwende ich stinknormale Vaseline. Hat den Vorteil, dass die Masse nicht aufschwemmt, und trocknet auch rückstandsfrei über Nacht auf.


Bemalung der Figuren

Nach einer weißen Grundierung erfolgt die Bemalung der Köpfe getrennt von den Körpern. Hat den Vorteil, dass man nicht übervorsichtig sein muss, um schon bemalte Flächen nicht zu beschädigen. Farben kommen nur von Andrea und Vallejo und sind meiner Meinung nach mit nichts zu übertreffen. Gebe zu, ich bin mit Ölfarben nie richtig zurechtgekommen. Ist die Bemalung vollständig und getrocknet, werden die Köpfe (Hornet) montiert und die Helme (Verlinden) aufgeklebt, danach wurden die Abzeichen (Quartermaster’s Depot) angebracht und dann mit Mattlack versiegelt. Zum Abschluss wurden noch Drahtstücke in die Beine der Männer eingeklebt, die als Verankerung in der Dioramenplatte dienen.
Somit kommen wir zum letzten Thema ...


Bau des Dioramas

Die Platte wurde - wie bei mir üblich - aus Styrodur ausgeschnitten und an den Rändern verspachtelt und verschliffen. Darauf folgte der Geländeaufbau mittels Miliput und die Strukturierung des Wüstenbodens. Die Strasse ist ein Stück Schleifpapier, noch ein paar Fußabdrucke mittels der Stempel aufgebracht und schon ist das Dio bereit zur Bemalung. Bemalt wurde in diversen Sandfarben und nach der Montage der Fahrzeuge und Figuren kamen noch mal die Pigmente zum Einsatz.


Schlussbetrachtung

Nach ca. 350 Stunden ist es also vollbracht, wobei ich gestehen muss, ich bin echt nicht der effizienteste Modellbauer, die Aktion mit den Periskopen hat mich zum Beispiel eine ganze Woche gekostet - klassisch verzettelt würde ich sagen. Auch der komplette Eigenbau der Figuren ist vielleicht nicht für jeden nachvollziehbar, aber hey - es soll ja auch Spaß machen ... habe ich zumindest irgendwann vor langer Zeit mal gehört :-)
Bin aber insgesamt recht zufrieden damit - hoffe, ich bin mit dieser Meinung nicht komplett allein :-)
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit - man sieht sich bei Modellbau Paul.
 
 
 
 
 
  über den Erbauer      
 

Stefan Beck

     
         
  Hallo - mein Name ist Stefan Beck. Modellbau betreibe ich eigentlich schon seit ich denken kann, angefangen habe ich, wie viele Andere, mit Airfix und Esci. Im Laufe der Jahre und mit steigendem Modellbaubudget sind auch die Themen gewachsen. So baue ich Zivil (Motorräder), Militär (Dioramen, Figuren), aber auch Science Fiction (Warhammer 40000) in diversen Maßstäben (1:12 bis 1:285).

Bei Fragen und/oder konstruktiver Kritik bitte nicht zögern,
erreichbar bin ich unter:
  Stefan Beck  
         
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wurde zuletzt geändert am: 09.08.2009
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