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MiG-19S "Farmer" - wenn Lackieren zum Alptraum wird...

gebaut von Christian Jakl (1:48)

 
 
MiG-19S
Die MiG-19 (Mikojan-Gurewitsch) war ein einsitziges Militärflugzeug, das als Jagd- und Jagdbomberflugzeug Verwendung fand. In China wurde sie als FT-6 für Aufklärung und Trainer eingesetzt. Als Weiterentwicklung zur MiG-17 wurde sie mit 2 Triebwerken und stark gepfeilten Flügeln gebaut. Durch die damit erzielte Höchstgeschwindigkeit war sie das erste Überschall-flugzeug der Sowjetunion.

8500 Maschinen dieses Typs wurden gebaut und an die Luftwaffen von Ägypten, China, DDR, Kuba, Nordvietnam, Nordkorea und Pakistan geliefert. China baute in Lizenz die seriennahe Shenyang J-6. Neben den drei 30 mm Nudelmann-Richter Kanonen konnte die MiG-19 noch bis zu 1000 kg Waffen unter den Flügeln mitführen.


Das Modell

Der Bausatz wäre mir nicht aufgefallen, wenn nicht gerade der Schachtelseitenteil aus dem Regal geschaut hätte. Darauf zu sehen war die Rote 872 Version der Motorkunst-WM von 1968 zu sehen. Um Abwechslung in meine zahlreichen grünen Modellen zu bringen, musste ich sie haben. Ernüchternd war aber festzustellen, daß von Trumpeter gerade mal die Hoheitszeichen der ehemaligen DDR als Decal zur Verfügung standen. Keine Spur vom roten Blitz und die Abbildung in der Bauanleitung war auch nicht sehr hilfreich. Vergeblich suchte ich im Internet Bilder dieses Typs. Gerade mal zwei Bilder konnte ich finden. Aus diesen Abbildungen wurde ich auch nicht schlauer. Also entschied ich mich, die Maschine aufs Ungefähre zu lackieren.

Der Bausatz an sich ist sehr gut ausgeführt und mit einem Ätzteilbogen von Eduard hat man schon alles was man braucht. Zum Lackieren des roten Blitzes mit seiner weißen Outline müssen aber viele Teile entfernt werden, um mit dem Klebeband nicht in Schwierigkeiten zu kommen. Lackiert habe ich zuerst die gelbe Unterseite dann Blau für die Oberseite. Das Problem dabei war aber nicht zu glänzend und sauber zu werden denn auf den Bildern die ich gefunden habe war eindeutig zu erkennen, daß das Original alles andere als sauber war. Danach kam das Schneiden der Folien für den Blitz. Ich habe mir die Schachteldarstellung von Trumpeter eingescannt und in 1:1 zum Modell ausgedruckt um den Blitz am Bug und das abgerundete Dreieck am Leitwerk nachschneiden zu können.

Zuerst Weiß für die Outline und dann 1 mm kleiner für den roten Blitz. Jedes mal beim abziehen des Klebebands kommen einem die Schweißperlen an der Stirn. Nach dem Aushärten der Farben Gelb, Blau, Weiß und Rot schliff ich noch mit Nasschleifpapier drüber um erstens die Farbkanten zu glätten und zweitens nicht Gefahr zu laufen, das Modell wieder zu kitschig erscheinen zu lassen. Der Rest war nur noch Formsache, einzig die Farbe des Cockpits musste ich anmischen, da kein Farbenhersteller diesen Farbton berücksichtig hat.
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Nieten

Ja, jetzt bin ich auch auf diesen Zug aufgesprungen. Einige meiner Modellbaukollegen machen es schon geraume Zeit und sind vom Ergebnis begeistert. Ich auch, nur war es für den Neuling nicht unbedingt schlau gleich eine MiG dafür zu verwenden. Diese Flugzeuge waren voll mit Nieten. Ich hätte eher klein anfangen sollen, zum Beispiel mit einer Focke Wulf 190. Den Nietenroller habe ich beim letzten Besuch in Brünn erworben. Es dauert zwar einige Zeit bis man komplett fertig ist, doch das Ergebnis ist wirklich ausgezeichnet. Hierzu gibt es bald einen eigenen Artikel auf unserer Homepage...


zum Schluß

Die gezeigte MiG-19S in den Farben der Red 872, die 1968 bei der Motorkunst-WM in Magdeburg mit ihrer Staffel antrat, ging wegen Hydraulikproblemen zu Bruch. Der Pilot Hauptmann Heinz Stammberger blieb bei der Bauchlandung zum Glück unverletzt und kam mit dem Schrecken davon. Es gab auch noch eine Schwesternmaschine, die 844. In den gleichen Farben aber in einem anderen Design. (Kein Bildmaterial vorhanden). Diese Maschine verunglückte bei den Vorbereitungsflügen am 9. August 1968, der Kommandeur der 1. Staffel des JG-3, Hauptmann Siegfried Wodzich starb noch an der Absturzstelle. Die DDR-Piloten hatten mit der MiG-19 immer wieder Probleme, viele führten zu Abstürzen, was diesem Flugzeugtyp den Spitznamen "Witwenmacher" verlieh. Leider gibt es zu dieser und anderen Flugstaffeln der ehemaligen Ostblockstaaten kaum Bild- und Textmaterial. So werden genauere Details dem Modellbauer verborgen bleiben.
 
 
 
 

MiG-19S "Farmer" - Red 872, 1968

 
  Modell: Christian Jakl, Modellfotos: Wolfram Bradac  
     
 
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  über den Erbauer      
 

Christian Jakl

     
         
  1971 in Wien geboren, wohne ich jetzt inmitten der Berge Tirols. Ich bin im Marketing beschäftigt und befasse mich mit Grafikdesign und Layout. Über Schiffe, Automobile und Jets in meiner Jugend bin ich letztendlich bei den Flugzeugmodellen gelandet, Schwerpunkt deutsche und sowjetische Luftwaffe. Am liebsten beschäftige ich mich mit dem Dioramenbau in 1:48, da ich dort vieles selbst anfertigen und meiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Das Ausprobieren neuer Techniken und Möglichkeiten Bausätze mit anderen Produkten zu kombinieren und mit verschiedenen Werkzeugen zu bearbeiten, habe ich mir zur Aufgabe gemacht - zu lernen gibt es ständig.

Es ist mir nicht wichtig ob das eine oder andere Detail an der richtigen Stelle sitzt, das Endergebnis muss stimmen. Wenn jemand vor einem meiner Modelle steht und begeistert ist, dann habe ich den Job gut gemacht. Das einzige Problem, und da werde ich wohl nicht alleine sein, ist der Zeitfaktor. Ich wünsche jedem viel Spaß mit dieser Seite und würde mich über Kritiken aller Art freuen.
  Christian Jakl  
         
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wurde zuletzt geändert am: 29.12.2005
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