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Die Mustang - Saga ... |
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gebaut von Jürgen "Jerry" Lehrach (1:48) |
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Die P-51 Mustang ist mit Sicherheit eines der bekanntesten, wenn nicht das
bekannteste Jagdflugzeug aus der Ära des Zweiten Weltkrieges. Durch
ihre wunderbaren Flugeigenschaften, gepaart mit einem leistungsstarken Rolls-Royce
Merlin Motor und einer schlagkräftigen Bewaffnung, war sie beliebt
bei Ihren Piloten und den alliierten Bomberbesatzungen, denen die "Little
Friends" dank ihrer Zusatztanks bis zu Ihren Zielen tief im Reichsgebiet
nicht von der Seite wichen.
Weniger beliebt waren die kreisenden Kondensstreifen über den Bomberströmen,
die "Indianer", bei Ihren Kontrahenten bei der deutschen Luftwaffe, die
sich ab Anfang 1944 einer immer größer werdenden Anzahl an Bomberpulks
und Begleitjägern entgegenstellen mussten. Nachdem Göring zum
wiederholten Male die silbernen Jäger über der Reichshauptstadt
kreisen sah, soll er gesagt haben: "Als ich die Mustangs über Berlin
sah, wusste ich, das wir den Krieg verlieren werden". Seit seiner Entwicklung
im Jahre 1940 bis hin zu Weiterentwicklungsprojekten Anfang der 80er Jahre
kann dieser Flugzeugtyp, von dem weltweit mehr als 15.000 Stück gebaut
wurden, auf eine ansehnliche Einsatzlaufbahn, die sich rund um den Globus
spinnt, zurückblicken. Die Mustang Erfolgsstory beginnt im Oktober
1940 mit der Entwicklung des Prototypen, der NA-73X. In nur 100 Tagen entsteht
das mit einem Allison Triebwerk ausgestattete Mustang Original im North
American Aviation Werk in Inglewood, CA.
Ursprünglich waren von der British Purchasing Commission, die Angesichts
der Bedrohung Ihres Inselstaates durch die Deutschen dringend Jäger
benötigten, Curtiss P-40 Jäger geordert worden. Wegen Kapazitätsauslastung
wurde NAA mit der Herstellung der P-40 beauftragt, ihre Produktionsanlagen
sollten innerhalb von 4 Monaten auf den Curtiss Jäger umgerüstet
werden. Stattdessen schlug J.H. "Dutch" Kindelberger, Präsident von
NAA, den Briten vor, innerhalb dieser Zeit einen vollkommen neuen Jäger
zu entwickeln, der deren Anforderungen mehr entsprach. Am 24. Oktober 1941
rollte schließlich die erste von 320 Mustang Mk.I in Liverpool auf
englischen Boden. Anfangs als Hochgeschwindigkeitsaufklärer eingesetzt,
wurde er dank seiner hervorragenden Flugeigenschaften und der enormen Reichweite
schon bald zum ernstzunehmenden Gegner bei offensiven Jagdeinsätzen
über dem besetzten Europa. Schnell hatte auch das vorerst voreingenommene
US Army Air Corps erkannt, welches Potential in dieser Maschine lag, und
bestellte ebenfalls annähernd 1000 Stück der Mustang in verschiedenen
Ausführungen, unter anderem als Sturzkampfbomber (A-36 Apache) oder
als Jäger mit vier Kanonen oder 6 MGs (P-51 bzw. P-51A). |
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Die britische Bezeichnung "Mustang" setzte sich schließlich
gegen den amerikanischen Nickname "Apache" durch. Anfang 1943 wüteten
die Mustangs über Sizilien und Süditalien, gleichzeitig wurde
von den Briten die Mustangzelle mit dem Rolls Royce Merlin 61 Triebwerk
getestet, das der Mustang auch in großer Höhe zu enormen Geschwindigkeiten
und großartigen Leistungen verhalf, die den der deutschen Jäger
überlegen waren. Der Motor wurde von Packard auf die Mustang angepasst
und unter der Bezeichnung V-1650-3 in eine von NAA modifizierte Mustang,
die P-51B (brit. Bezeichnung Mustang MK.III mit Malcolm Schiebehaube), eingebaut.
Sie hatte nun einen neuen, vierblättrigen Propeller, vier Flächen
MG´s und einen unten liegenden Vergaserlufteinlauf. Die ultimative
Mustang war geboren. Die wurde auch dringend benötigt, waren doch die
Verluste der 8. US-Luftflotte bei ihren uneskortierten Tagangriffen verheerend
hoch. Wollte man diese Strategie weiterverfolgen, brauchte man kampfkräftige
Höhenjäger mit einer Reichweite, die groß genug war um die
Bomber zu ihren Zielen im Reichsgebiet und zurück zu geleiten. |
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Anfang 1944 tauchte die P-51B über dem Himmel Europas
auf und erzielte durchschlagende Erfolge gegen die deutsche Jagdwaffe. Am
6.März 1944 z.B. wurden von Mustangs der 8. Luftflotte bei einem Einsatz
nach Berlin 41 gegnerische Jäger abgeschossen, nur 5 Mustangs wurden
dabei von der Luftwaffe zerstört. Innerhalb eines Jahres wurde so die
absolute Luftüberlegenheit über dem Kontinent erkämpft. Zum
Zeitpunkt der Invasion in der Normandie wurden die mittlerweile ungetarnten,
in ihrem natürlichen Alukleid belassenen Mustangs weiter modifiziert.
Das Heck wurde begradigt und eine blasenförmige Schiebehaube nach britischem
Vorbild wurde standardmäßig installiert, die dem Piloten eine
360 Grad Rundumsicht ermöglichte. Außerdem erhielt die neue P-51
D eine Rückenfinne, die die Stabilität verbessern sollte und 1
zusätzliches MG in jeder Tragfläche.
Mittlerweile waren fast alle Jagdverbände der Amerikaner in Europa
mit Mustangs ausgerüstet. Aber auch am pazifischen Schauplatz spielte
die Mustang eine tragende Rolle, ebenfalls als Geleitjäger für
die B-29 Verbände, die von Iwo Jima aus das japanische Festland in
Schutt und Asche legten. Nach Kriegsende wurde die Mustang zum Exportschlager.
Es ist fast einfacher, die Länder aufzulisten, die nicht mindestens
eine Staffel P-51 in Ihrer Luftwaffe hatten, als jene, die die Mustang verwendeten.
Noch Jahrzehnte später sollte sie bei Konflikten rund um den Globus
zum Einsatz kommen, unter anderem beim Koreakrieg, wo sie vor allem für
Bodenunterstützungseinsätze herangezogen wurde. Auch als Nachtjäger
fand sie ihren Weg an die Korea-Front, als F-82 "Twin Mustang", bei der
zwei P-51 Zellen - ähnlich einem P-38 Rumpf - durch ein Leitwerksmittelstück
zusammengebaut wurden. In Amerika endete die miliärische Laufbahn der
Mustang erst 1957, mit dem H Typ.
Einige Weiterentwicklungsprojekte für die USAF von Cavallier und Piper
reichten sogar bis in die frühen Achtziger Jahre, die jedoch nie zur
Serienreife kamen. Und die Mustang Saga hat noch immer kein Ende. Noch heute
fasziniert dieser schnittige Warbird Jung und Alt auf diversen Airshows
auf der ganzen Welt mit seinem ansprechenden Design und dem unverkennbaren
Sound seines Merlin Motors und wird dank seiner hohen Geschwindigkeiten
noch immer bei vielen Flugrennen eingesetzt. |
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Zu
den Modellen
Die P-51 Familie von Tamiya ist einer der besten Bausätze dieses Herstellers.
Die P-51 B und D sind im Maßstab 1:48 erhältlich, zusätzlich
gibt es die D auch noch in 1:72. Zweifelsohne die besten Modelle dieses
Typs die derzeit erhältlich sind. Die Passgenauigkeit ist Tamiya gewohnt
und die Detaillierung vollkommen ausreichend für diesen Maßstab.
Ein Kitbash mit den ebenfalls gut gelungenen Hasegawa oder Academy P-51
(diese Firma hat auch die P-51A und A-36 mit Allison Motor im Programm)
merzt auch kleinere Mängel der Tamiya Mustangs aus, und mit der schier
unglaublichen Palette an Aftermarket für diesen Typ kann der Modellbauer
seinem Detaillierungswahn freien Lauf lassen. Referenz- und Bildmaterial
gibt es ebenfalls in Hülle und Fülle. Kurz erwähnen will
ich an dieser Stelle nur die Resin Produkte der Firmen Aires und Ultracast,
mit denen man sehr detaillgetreue Mustang Modelle bauen kann, sowie die
Squadron Signal Publikationen über diesen Jäger, die ein Muß
für jeden Mustang Modellbauer sind.
Fazit: Ein hervorragender Bausatz (sowohl B als auch D Version), der dank
seiner Passgenauigkeit auch für Anfänger geeignet ist, beschert
er doch Bastelspaß ohne viel Schleifen und Spachteln. Es kann auf
einen umfangreichen Aftermarket zugegriffen werden, und eine große
Anzahl von Typen und Bemalungsvarianten von Mustangs aus der ganzen Welt
dargestellt werden. Modellbauherz, was willst du mehr? (Vielleicht eine
neue 1:32er Mustang von Tamigawa??). |
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über den Erbauer |
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Jürgen "Jerry" LEHRACH |
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Hallo, meine Name ist Jürgen
Lehrach. 1977, in St.Pölten, in diese Welt gesetzt worden,
begann ich schon sehr früh, mich für alles zu interessieren
das Flügel hatte. Auf das Hobby Modellbau bin ich in meiner
Schulzeit gestoßen und entdeckte es vor 2 Jahren wiederum
für mich, um meine Leidenschaft für Warbirds auch
plastisch auszudrücken. Freilich hat sich an meiner Arbeitsweise
seither einiges geändert, auch stehen dem geneigten Modellbauer
heute einige Mittel zur Verfügung, um - mit etwas Geschick
und Liebe zum Detail - das Objekt seiner Begierde rein optisch
dem Original in nichts nachstehen zu lassen.
Geschichtliches Interesse und keine Scheu vor gründlichen
Recherchen runden das Ganze ab und lassen Ergebnisse erzielen,
die überzeugen können. Besonderes Augenmerk meinerseits
gilt der Amerikanischen Luftwaffe zum Zeitpunkt des Zweiten
Weltkrieges in Europa. Beruflich bin ich für den größten
nationalen Mobilfunkbetreiber in der Logistik tätig. Neben
meinem Faible für Plastik, was zugegebenermaßen einen
größeren Anteil meiner ohnehin spärlichen Freizeit
schluckt, lese ich sehr gerne, zocke ab und zu Strategiespiele
(auch Brettspiele), fahre mit meiner Freundin in fremde Länder
und auf Airshows oder unternehme etwas mit Freunden. |
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Email: j.lehrach@mobilkom.at |
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Diese Seite: GALERIE: Mustang-Saga (1:48) - gebaut
von Jürgen Lehrach
wurde zuletzt geändert am: 14.02.2006
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