Start   Galerieübersicht
to the english version

Einzug der leichten Kavallerie, Baltikum, Sommer 1941

gebaut von Werner Kampfhofer (1:35)

 
 
Einzug der leichten Kavallerie
Ich habe schon längere Zeit den Gedanken in mir getragen, einen Panzer beim kampflosen Einzug in eine Stadt darzustellen. Inspiriert durch diverse Fotos habe ich mich für den Panzer 38(t) entschieden.

Begonnen hat das Projekt im Sommer 2006, als ich den Pz.Bfwg.38(t), No. 3541 von Maquette günstig am IPMS Flohmarkt ergattern konnte und gleich am Nachmittag zu bauen begonnen habe. Damals war noch keine Rede davon, dass Tristar oder Dragon sich ebenfalls dieses Panzers annehmen würden. So war ich froh, ein Modell zu haben, das besser als das von Italeri detailliert ist. Von einem früheren Kit wusste ich schon, dass die Laufrollen im Durchmesser zu klein und die Einzelkettenglieder ein wenig zu schmal ausgefallen sind. Dieses Manko würde ich mit dem Panzer 38(t) Tank Track & Roadwheel Set von Dragon (3813) und dem Panzer 38(t) Sprocket/Idler set von Modelkasten (A-9) ausmerzen.

Trotz der vielen Sink-, Auswerferstellen und teilweise verbogenen oder schlecht ausgeformten Teilen war ich zuversichtlich das Ding trotzdem hinzukriegen. Aber es wurde ein sehr dorniger Weg! Maquette hat unterschiedliche Versionen des Panzer 38(t) im Programm. Die Basisteile kommen in schwarzem Plastik und sind relativ sauber gespritzt. Die Spritzlinge der individuellen Versionen sind in hellgrauem Kunststoff gespritzt und relativ derb ausgeführt. Man hat den Eindruck ein "short run" Produkt in Händen zu halten. Nachdem ich sowieso keinen Befehlswagen bauen wollte, sondern eine Ausführung C, konnten die meisten der schlechten Teile in die Grabbelkiste wandern. Schon bald stellte sich heraus, dass die Passgenauigkeit des Kits schrecklich ist. Ich jammere normalerweise nicht, aber diesmal muss es sein! Dazu kam noch eine Inkonsistenz zwischen der Nummerierung der Teile und den Angaben dafür im Bauplan. Es war also notwendig, auch immer Referenzmaterial bei der Hand zu haben, um sicher zu sein, wo was hingehört.

Sämtliche Spalten wurden mit Rai-Ro Wachs aufgefüllt. Diese Vorgangsweise geht sehr rasch von statten, nur beim Abschaben der überschüssigen Wachsschicht darf man nicht zu grob agieren, sonst gibt es Löcher und man darf wieder von vorne beginnen. Um eine wirklich glatte Oberfläche zu erhalten, muss man abschließend mit Stahlwolle arbeiten. Dadurch entstehen aber Statikgras nicht unähnliche Abfälle, die sich mit den Wachsresten vermengen. Diese könnte man nun durch abblasen gleichmäßig im Hobbyraum verteilen. Da dies aber wenig Sinn macht, muss man das Modell waschen und darf warten, bis es wieder trocken ist. Sobald man das Modell wieder angreifen kann und mit der Verfugung zufrieden ist, fährt man mit einem in Silikonentferner getauchten Pinsel über das Wachs, damit später auch die Farbe daran haftet. Da ich den Panzer mit einem Benzinanhänger darstellen wollte, musste der Mechanismus zum Ausklinken des Hängers dargestellt werden.

Nach all den erforderlichen Änderungen und Verfeinerungen eine kleine Fingerübung. Ätzteile habe ich relativ wenig verwendet. Das Bug MG stammt von Schatton (3509). Bemalt wurde mit Tamiya Acrylfabren. Basierend auf einer schwarzen Grundierung habe ich immer heller werdende Grautöne verwendet, bis das Modell fast hellgrau war. Durch diverse washings und Filter wird diese Farbe dann sowieso wieder dunkler. Ergo: vergesst Alles über RAL Farbtöne, sofern eine Alterung ins Spiel kommt! Die Farbabplatzer wurden mit einem Pinsel und Valleyo Farben dargestellt. Nachdem ich ernsthafte Probleme im Ungang mit Pastellkreiden und Farbpigmenten habe, es wird nämlich nie so, wie ich mir das vorstelle und den Dreck dann auch wieder zu entfernen ist fast unmöglich, musste ich an eine Alternative für die Verschmutzung denken.

Ich habe mich dann auf das besonnen, was ich schon vor 30 Jahren gemacht habe, nämlich Farbe zu verwenden. Damals gab es von Pactra einen Farbton namens "Weather", im Prinzip ein stark verdünntes Erdbraun. Damit konnte man seine Modelle herrlich verschmutzen. Mangels dieser Wunderwaffe habe ich einen eigenen Staubton aus drei Farben gemischt und stark verdünnt aufgetragen. Denke, ich werde in der Art weitermachen.


Der Benzinanhänger

stammt von Karo-As und wurde mir als Besprechungsmodell zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um einen Resinbausatz, der relativ sauber gegossen ist, aber doch einige Nachdetaillierungen erfordert.
Seitenanfang
 
 
 

Einzug der leichten Kavallerie, Baltikum, Sommer 1941 (1:35)

 
  Diorama: Werner Kampfhofer, Modellfotos:  
     
 
Galerie mit Dia-Show-Funktion: das Abspeichern der Bilder funktioniert nicht mehr aus dem aufgeklappten Bild!
Bilder abspeichern: mit der Maus über das Vorschaubild, rechte Maustaste klicken, dann geht ein Kontexmenü auf und man kann wählen: Ziel (oder Link) speichern unter wählen - speichert das grosse Foto direkt ab ...
 
     
     
 
Einzug der leichten Kavallerie Einzug der leichten Kavallerie Einzug der leichten Kavallerie Einzug der leichten Kavallerie
Bild 1   Bild 2   Bild 3   Bild 4
             
Einzug der leichten Kavallerie   Einzug der leichten Kavallerie   Einzug der leichten Kavallerie   Einzug der leichten Kavallerie
Bild 5   Bild 6   Bild 7   Bild 8
             
Einzug der leichten Kavallerie   Einzug der leichten Kavallerie   Einzug der leichten Kavallerie   Einzug der leichten Kavallerie
Bild 9   Bild 10   Bild 11   Bild 12
             
Einzug der leichten Kavallerie   Einzug der leichten Kavallerie   Einzug der leichten Kavallerie   Einzug der leichten Kavallerie
Bild 13   Bild 14   Bild 15   Bild 16
             
Einzug der leichten Kavallerie   Einzug der leichten Kavallerie   Einzug der leichten Kavallerie   Einzug der leichten Kavallerie
Bild 17   Bild 18   Bild 19   Bild 20
 
     
 
(zum Vergrößern Bilder anklicken - Bilder werden auf einer neuen Seite angezeigt)
 
 
 
Seitenanfang
 
Die Reiter

Im September 2006 erschien das German 1st Cavalry Division Russia 1941 Set von Dragon (6216) und nachdem ich mit den Panzern 38(t) nicht besonders weitergekommen bin (ja, ich baute gleich zwei!), war dies ein wichtiger Motivationsschub, denn diese Gruppe sollte das viel zitierte Tüpfelchen auf dem i bei diesem Diorama werden. Es handelt sich um einen Gen2 Bausatz, das bedeutet viele Teile, einen Ätzteilsatz und viel Denkarbeit. Nicht nur, weil die Bauanleitung einige Dinge im Unklaren lässt, sondern weil auch viele Dinge, die als Ätzteile vorhanden sind, z.B. die Hufeisen, auch als Plastikteil reproduziert sind. Man darf also würfeln, welches Stück entfernt und durch Messing ersetzt werden soll. Schon beim Zusammenbau der Pferde, besonders im Bereich der Ohren, war ich über die Passungenauigkeiten verärgert.

Bei den Figuren war ich dann schon so wütend, dass ich kurzerhand meine anderen Gen 2 Sets wegwerfen wollte! 1mm breite Spalten bei den Rockschößen und andere Schwachheiten bei einem neuen Produkt, das hatte ich nicht erwartet! Zum Glück war ich schon im Besitz von "Magic Sculp" und konnte die Fehler damit beseitigen. Beim Zusammenkleben der Pferde erinnerte ich mich an ein Gespräch mit meinem Modellbaukollegen Walter Meng. Er baut nicht nur Urmodelle - auch von Pferden - er ist auch aktiver Reiter. Im Zuge eines Besuches zeigte er mir so dies und das und erwähnte nur beiläufig bei einer Kutsche, dass die Beinhaltung der Pferde nicht korrekt sei, dieser Kompromiss aber eingegangen wird, damit das Tier auch steht. Diese Bemerkung hat sich in mir eingebrannt und es war mir sehr wichtig, ihn als "Konsulent" für die weitere Vorgangsweise zu gewinnen.

Einer Kurzeinführung in die Anatomie des Rosses, folgte eine Information zu den verschiedenen Gangarten und Skizzen, welche die korrekte Beinhaltung für das, was ich als lockeren Trab bezeichne, darstellt. Eine weitere, wertvolle Hilfe stellte das Original einer H.DV. (Heeres Dienstvorschrift) dar, die er mir freundlicherweise geliehen hat. So konnte ich die Pferde nach Vorschrift aufzäumen und bepacken, um dann doch wieder Zugeständnisse machen zu müssen. Davon aber später. Zuerst mussten ja noch die diversen Bewegungsabläufe an den Pferden dargestellt werden. Im Zuge dessen wurden die Tierchen auch gleich aufgefettet, da sie mir einen gar zu verhungerten Eindruck gemacht haben. Dragon wollte offensichtlich muskulöse Exemplare darstellen, mir kamen sie eher vor wie Schindmähren.

Ich habe daher diese Muskelpartien mit "Magic Sculp" überzogen, und so hoffentlich ein wohl genährtes, aber dennoch realistisches Erscheinen erzielt. Bei diesen Operationen wurde auch gleich die Ohrenstellung/-länge korrigiert und die von Walter als Unsinn entlarvten bleckenden Zähne, die mir ja so gut gefallen haben, in ein halb offenes Maul abgeändert. Nachdem nun alles geschliffen war, wurden Sattel und Figuren aufgesetzt und der nächste Rückschlag folgte: Die Oberschenkel des Reiters liegen nicht am Pferdekörper an, daher ergeben sich eine unschöne Lücken. Man hätte also auch die Beine der Figuren korrigieren müssen, was im Anfangsstadium möglich gewesen wäre. Jetzt war es aber zu spät! Daher habe neben den Packtaschen 34 (die Großen vorne) auch noch Packtaschen 41 (die Kleinen hinten) und zusätzliche Decken hinzugefügt um die Spalten zu kaschieren.


Das Diorama

ruht auf einer 30x40cm großen Basis. Im Zuge einer Sammlungsauflösung via Ebay bin ich an ein Gebäude gelangt, das anscheinend aus der Urzeit Verlindens stammt. Ich weiß aber nicht, um welchen Bausatz es sich hier genau handelt. Die ursprünglich viereckige Form des Gebäudes habe ich aufgefaltet und bin so zum jetzigen Ergebnis gekommen. Da der obere Teil der Strasse sanft abfällt, mussten einige Mauerteile mit Gipsresten unterfüttert werden, um den Niveauausgleich zu garantieren. Da ich auch noch eine Biegung dargestellt habe, entstand hinter der Mauer zusätzlicher Raum den es zu füllen galt. Hier habe ich mich mit einem Gehege für Schweine und allerhand Krimskrams beholfen. Ein Problem war die Strasse. Ich hatte nicht genug Kopfsteinpflaster von Plus Modell. Und just zu dieser Zeit war der Artikel nicht lieferbar! Zum Glück konnte ich bei der Kit Show in Koprivnice Gipsplatten mit Pflasterstruktur erstehen. Nur ist dort, wo der abfallende auf den flachen Teil trifft, ein hässlicher Knick entstanden. Mittels eines Wasserablaufes konnte ich mich aus der Affäre ziehen. Der Gehsteig besteht aus einzeln verlegten Steinen. Diese wurden mit einem Tubenspachtel aus dem Baumarkt verfugt. Der einachsige Karren stammt von JM Model und füllt nicht nur den Raum, sondern dient auch als Farbtupfer.


Die Figuren

Nachdem ich viel zu viele Figuren lagernd habe, ist es Zeit, sie abzuarbeiten und vernünftig einzusetzen. Zum Einsatz kamen Produkte von: MK35, ADV, Verlinden,Yosci. Sämtliche Figuren und Pferde gingen an Christoph Heugl zur Bemalung. Er verwendet, wie immer Emailfarben dafür.


Fazit

Nachdem sich bei mir ein gewisses "burn out Syndrom" in punkto Modellbau breitgemacht hat und auch Christoph durch Hochzeit und Nachwuchs verhindert war, konnte ich das Diorama erst um Juli 2008 fertig stellen. Ein Jahr hat es gebraucht, bis Wolfram Zeit für Fotos hatte. Ich werde es auf keine Ausstellung mitnehmen, da es im Privatmuseum eines Freundes sicher aufbewahrt ist.
 
 
 
 
 
  über den Erbauer      
 

Werner Kampfhofer

     
         
  Hallo, ich bin Werner Kampfhofer, geboren am 5.3.1963 in Wien, wo ich auch mit Frau und Sohn und derzeit 3 Hunden wohne. Meine modellbauerische Karriere begann mit 9 Jahren und einem Airfix Flugzeug. Was eher sporadisch begann, ist über die Jahre ziemlich ausgeartet (meint meine Frau).

Ich bastle hauptsächlich Militär in 1/35, wobei ich mich nicht auf eine bestimmte Epoche reduziere, bin aber Modellen aus anderen Sparten auch nicht verschlossen. Da ich immer versuche das Beste aus mir herauszuholen, ist Modellbau für mich schon lange kein Freizeitvergnügen mehr sondern Arbeit, aber eine, die ich gerne mache.
  Werner Kampfhofer  
         
  Email:      
  Web:      
         
 
 
 
 
Start   Galerieübersicht   Sitemap
Seitenanfang
   
   
Diese Seite:  GALERIE: Einzug der leichten Kavallerie, Baltikum, Sommer 1941 (1:35)
wurde zuletzt geändert am: 30.12.2009
Die URL dieser Seite ist: http://www.rlm.at/cont/gal04.htm

©  Copyright www.rlm.at und der mitwirkenden Autoren. Alle Rechte vorbehalten.

Nutzungsbedingungen: Sämtliches Material auf dieser Site unterliegt dem Copyright und darf nur für den persönlichen Gebrauch verwendet werden. Sie müssen den Autor und/oder den Herausgeber kontaktieren für die Erlaubnis, Material dieser Site für einen anderen Zweck als für den persönlichen Gebrauch zu verwenden!